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Riesenkängurus im Warrumbungle Nationalpark
Graues Riesenkänguru (Macopus giganteus = Eastern Grey Kangaroo )im Warrumbungle NP

Vorkommen und Beobachtung der Riesenkängurus:

Wo sieht man sicher Riesenkängurus?
Es soll manche Reisende geben, die fahren durch Australien ohne jemals Riesenkängurus gesehen zu haben. Bei einer Reise mit Hotelübernachtung kann dieses vorkommen.
Denn die Tiere sind dämmerungsaktiv und ruhen meist tagsüber im Schatten von Bäumen oder in Höhlen, um zu verdauen (zu sehen auf dem Campplatz von Wilpena im Flinders Ranges NP in South Australia oder auf denen des Crowdy Bay NP in NSW). Im Vorbeifahren findet man sie zu dieser Zeit nur sehr selten.

Abends und früh morgens kommen sie aus dem schützenden Dickicht, um auf offenen grasbewachsenen Flächen zu grasen. Und zu dieser Zeit kann man sie eigentlich überall in geeigneter halboffener Landschaft sehen. Sehr häufig und in großer Anzahl findet man sie dann z.B. auf Golfplätzen, die ab und zu beregnet werden.

Bei einer Reise mit Übernachtungen auf Campplätzen der Nationalparks kann man sie aber kaum verpassen.

Auf der Kangaroo Island waren sie wohl vor dem großen Waldbrand von 2007 viel häufiger. (Wir waren im August 2008 auf der Insel.)

Besonders schön kann man sie Ende September im Warrumbungle NP beobachten. Auf den "ökologisch heruntergekommenen" Flächen der aufgelassenen Farm im Bereich des Camps Blackman wuchs eine üppige Kräuterflora (eingeführte Arten: "Weeds"), die den Grauen Riesenkängurus schmeckte. Morgens und abends waren viele in Campnähe, wir sprachen schon von Osterhasen, so viele waren es. Im November dagegen ist die Kräuterpracht dahin und die Kängurus sind in die Berge abgewandert. Sie sind nicht so scheu, so dass man sie gut mit einem Teleobjektiv fotografieren kann.

Die größte Dichte haben wir auf einem grasigen Hang am Rande des Kosciuszko Nationalparks an einem Stausee zwischen Tumut und Talbingo gefunden (siehe Bild in der Mitte). Leider sind diese Tiere recht scheu und flüchten sofort bei einer Annäherung.


Die meisten hier gezeigten Känguru-Fotos sind mit einem 300mm-Objektiv gemacht.

Warum pflanzaen sich Kängurus bzw. Beuteltiere mittels eines Beutels fort?

Warum bewegen sich Kängurus auf zwei Beinen hüpfend fort?

Riesenkängurus am Rand der Snowy Mountains
Ein sehr großer Mop von Riesenkängurus im Kosciuszko Nationalparks
Westliche Riesenkängurus
Westliche Riesenkängurus im Yanchep NP

Verhalten von Kängurus

Kängurus kommen meist einzeln oder in kleinen Gruppen (2-15 Individuen), den sogenannten "mobs"), vor, die nicht dauerhaft bestehen bleiben. Sie leben friedlich nebeneinander her. Nur zwischen den Männchen kann es zu ritualisierten Kämpfen (Boxkämpfe) kommen. Es kommt zu keinen ausgeprägten sozialen Beziehungen zwischen den Individuen, selten kommt gegenseitige Fellpflege vor. Ein Junges (die Australier nennen es "joey") spielt manchmal mit der Mutter, nie mit anderen Jungtieren. Ebenfalls existiert keine soziale Struktur in der Gruppe mit Ausnahme der Dominanz des stärksten Männchens, das ausschließlich das Recht zur Begattung der Weibchen seiner Gruppe hat.
Kommt es zu sehr großen Gruppengrößen (siehe oberes Foto), so dient dieses nur der Feindabwehr. Die Chance, dass ein Räuber entdeckt wird, ist einer großen Gruppe viel wahrscheinlicher.
In vielen Gebieten Australiens werden Kängurus in der Nacht geschossen, das Fleisch wird industriell z.B. als Hundefutter nach Europa verkauft, die Haut für die Herstellung von Schuhen genutzt. Es wird behauptet, dass die Abschussrate höher ist als die Reproduktionsrate der Kängurus.

Vielleicht ist dieses praktische Fehlen von sozialem Verhalten auch eine der wichtigen Ursachen, dass Beuteltiere sich im Wesentlichen (Ausnahme: Beutelratte = Opossum in Amerika) nur im konkurrenzarmen Australien überleben konnten.

Warrumbungle NP: Graues Riesenkängurus
Camping mit Riesenkängurus ( Grey Kangaroo) im Camp Blackman, Warrumbungle NP