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Spaltfußgänse (Magpie Geese) versammeln sich in der Trockenzeit z.T. zu Tausenden an permanenten Gewässern

Spaltfußgänse (Magpie Goose):

Überall in den Sümpfen und Billabongs des tropischen Australiens (NT+QLD) findet man diese geselligen Spaltfußgänse (Magpie Geese). Wo durch den Monsun riesige Überschwemmungszonen entstehen, suchen sie nach Nahrung und bauen dort ihre Nester. In der Trockenzeit, also außerhalb der Brutsaison, wenn ihre Sümpfe ausgetrocknet sind, gehen sie auf Wanderschaft und versammeln sich auf der Suche nach Nahrung in großen - manchmal aus mehreren Tausend Vögeln bestehenden - lautstarken Gruppen (Bild oben) an permanenten Gewässern.
Früher kamen sie auch in den gemäßigten Klimazonen Australiens vor, aber durch die Trockenlegung von Sümpfen ist die Population der Gänse rückläufig. Zusätzlich werden in Northern Territory die geeigneten Habitate durch die verwilderten Wasserbüffel zerstört. Durch deren Aktivität dringt das Meerwasser weit in die Überflutungszonen ein, wodurch deren charakteristische Vegetation zerstört wird.

Ihre Bruterfolge versuchen sie zu steigern, indem sie kleine Familiengruppen bilden, die aus einem dominanten Paar und meist dem Nachwuchs aus vorherigen Bruten bestehen. Alle Tiere beteiligen sich am Nestbau und dem Brutgeschäft, das dominante Männchen trägt aber meisten dazu bei.

Diese Vögel sind reine Vegetarier und durchwühlen mit ihrem käftigen mit einem Haken versehenen Schnabel den Schlamm von stark bewachsenen Gewässern oder Sümpfen auf der Suche nach Nahrung (Bild in der Mitte). Hauptnahrung sind die Wurzelknollen von Simsen. Als extrem schädlich haben sie sich bei den ersten Versuchen des Reisanbaues in NT erwiesen, mit Vorliebe vertilgen sie frisch gekeimte Reispflanzen.

Spaltfußgänse als lebende Fossilien

Diese Gans ist ein lebendes Fossil. Schon am Ende der Kreidezeit haben sie sich entwickelt (ein fossilisierter naher Verwandter wurde in der Antarktis gefunden), schon lange bevor sich die heutigen Gänse und Enten entwickelten. Deswegen sind diese Vögel durch Merkmale gekennzeichnet, die nicht typisch für andere Gänse und Enten (Anseriformes) sind. Die Schwimmhäute zwischen den Zehen sind nur im Ansatz vorhanden, weswegen man diese Vögel auch durchaus im Geäst von Ufergebüsch finden kann (Bild in der Mitte links). Dadurch können sie nur langsam schwimmen. Die Erneuerung der Schwungfedern erfolgt nacheinander, so dass die Flugfähigkeit nie verloren geht. (Brandgänse z.B. verlieren bzw. erneuern alle Schwungfedern gleichzeitig, so dass sie während der Mauserzeit flugunfähig sind und sich in besonders vor Räubern geschützten Wattflächen aufhalten müssen.)

Nahrungssuche der Spaltfußgänse (Magpie Geese)
Nahrungssuche der Spaltfußgänse (Magpie Geese)
Spaltfussgänse (Magpie Geese) ruhen im Geäst von Büschen

Fototipp:
Die Bilder entstanden in einem Sumpf etwas südlich von Cooktown (Keatings Lagoon) und an einem kleinen Stausee direkt im kleinen Ort Lakeland. Man kann aber diese Vögel an vielen Gewässern im tropischen Norden - auch direkt neben dem Highway - finden.

Das Fotografieren erfordert Geduld, eine bedächtige, vorsichtige Annäherung ist nötig, denn die Tiere sehen sehr gut und fliehen sofort beim Überschreiten der recht großen Fluchtdistanz.

Die Fotos sind mit einem 30cm Objektiv gemacht.

Flugphasen bei der Spaltfussganz
Flugbilder der Spaltfußgans