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Banksia, ein niedriger Baum in den küstennahen Dünen Westaustraliens
"Acorn banksia" = Banksia prionotus, eine häufige Banksie in den Heiden rund um Perth

Ein Highlight für Reisen durch Westaustralien,
die Wildblumen-Blüte im Süd-Frühling.

Im Frühling - nördlich von Perth im August/September und südlich von Perth im September/Oktober - verwandeln sich die Trockenzonen und Heiden Westaustraliens in ein Meer bunter Blumen. Wenigstens dort, wo es im Winter genügend Niederschlag gegeben hat. Mehr als 12.000 verschiedene Wildblumen-Arten verwandeln die Wildnis an manchen Stellen in einen Blütenteppich.

Botanische Gesellschaften vieler kleiner Städte veranstalten Blumenausstellungen, die die typischen Pflanzen der Umgebung zeigen.
Es lohnt, sich in einem der Touristen-Informationszentren Westaustraliens den Führer "Western Australia´s Wildflower, Holiday Guide" zu besorgen und danach gezielt einige Wildblumen-Zentren zu besuchen. Sogar im Internet kann man sich diesen Guide "downloaden":

http://www.virtualcommunications.com.au/WATourism/WildflowerGuide/

"Acorn banksia" = Banksia prionotus

Diese Art (Foto oben) kommt in den Heiden rund um Eneabba (nördlich von Perth) häufig vor. Lange schmale grob gesägte Blätter und die orangefarbenen Blüten sind charakteristisch. Diese Art ist empfindlich für Buschfeuer, da sie keinen Lingnotuber (=verholzte Knolle) besitzt, sie kann nachher also nicht mehr sofort austreiben. Diese Art "verlässt" sich darauf, dass danach die Samen die besten Keimungsmöglichkeiten besitzen, da der Boden durch die Asche der anderen Pflanzen besser mit Nährstoffen / Salzen versorgt ist. Vorteilhaft ist bei dieser Überlebens-strategie, dass die genetische Vielfalt und die Anpassungsfähigkeit der Population erhalten bleibt.

Diese Banksia-Art produziert hohe Mengen an Nektar, so dass sie Nektar fressende Vögel (Honigesser) während der Blütezeit - Herbst bis Winter - anzieht.

Banksien-Blütenstände
Blütenstände von Banksien
Banksien - Fruchtstände
Die Fruchtstände der Banksien öffnen sich erst nach großer Hitze, d.h. nach einem Buschfeuer

Banksien, Wachstum in nährstoffarmen Heiden

Australische Heiden sind artenreiche Vegetationsgebiete Australiens, obwohl oder gerade weil sie so arm an Nährstoffen und besonders arm an Phosphor sind. Hier kommen auch die Banksien, eine Gattung der Silberblaumgewächse vor. Sie bilden hier niedrige Büsche, deren auffallende Blütenstände im Südwinter besonders auffallen.

Diese Banksien, wie auch viele andere Silberbaumgewächse (Proteaceae)" z.B: Grevillea, Hakea und Macadamia, haben eine Methode entwickelt, um dem kargen Sand trotzdem genügend Nährstoffe entziehen zu können. Nach Regen bilden sie die sogenannten "Proteoidwurzeln" aus. Es ist ein dichtes Büschel an recht langen Wurzelhaaren, das der Spitze der Wurzeln ein flaschen-bürstenähnliches Aussehen verleihen. Diese speziellen Wurzeln liegen dicht unter der Erdoberfläche, sind kurzlebig und sondern neben Zitronensäure andere organische Säuren ab. Dadurch können sie dem Boden Nährstoffe und Mineralien und auch die notwendigen Spurenelemente wie z.B. Eisen, Zink und Mangan, entziehen.

Dryandra, eine Untergruppe der großen Banksia-Gattung
Nur im Südwesten Australiens kommen Banksien der alten Untergruppe Dryandra vor: hier der Papageienbusch, Banksia (Dryandra) sessilis