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Blauzungenskink, Tiliqua occipetalis, Drohverhalten
Drohverhalten des Westlichen Blauzungenskinks (Western Bluetongue Skink = Tiliqua occipitalis)

Westlicher Blauzungenskink (Western Bluetongue Skink = Tiliqua occipitalis)

Blauzungenskinke kommen in offenen Landschaften Australiens vor, wo Horstgräser, Gebüsch oder Laub genügend Unterschlupf bieten. Als Kulturfolger findet man sie auch in den Gärten der Großstädte. Dort machen sie sich nützlich und fressen Schnecken und Insekten, haben aber auch großes Interesse an frisch gepflanzten Kräutern und am Hundefutter.

Blauzungenskinke sind omnivor, sie fressen Beeren, Insekten, Spinnentiere und Schnecken. Recht geschickt stellen sie sich bei letzteren an, sie zerquetschen die Schale, schlucken den Weichkörper, während sie die Schalenteile wieder ausspucken.

Drohverhalten, Drohen des Blauzungenskinkes:

Namensgebend ist ihr Drohverhalten. Die Tiere wenden den Kopf zur Bedrohung hin, öffnen unter Fauchen weit das Maul und strecken die Zunge heraus. Dabei kontrastiert das Blau der Zunge mit dem Rosa des Rachens. Diese Schau scheint Feinde abzuschrecken. Nützt das nichts, so krümmen sie ihren Körper halbmondförmig und flachen ihn ab, um größer zu erscheinen (siehe Bild unten). Fasst man solch ein erschrecktes Tier nun an und hebt es auf, so beißt es. Dabei können seine kräftigen Kiefer hart zupacken, sie können quetschen, aber die Zähne können meist unsere Haut nicht durchdringen.

Der Schwanz besitzt wie bei anderen Eidechsen eine Sollbruchstelle. Dadurch kann der Skink diesen bei höchster Gefahr abwerfen und so von sich ablenken. Der Schwanz wächst zwar nach, aber nicht zur ursprünglichen Größe.

In der Wildnis sind Falken und Kookaburras neben manchen großen Schlangen die wichtigsten Feinde. Besonders im Bereich menschlicher Ansiedlungen fallen viele dieser Reptilien Katzen und Hunden zum Opfer.

Blauzungenskink
Schwarzgelber Blauzungenskink: Blotched Blue-tongui Lizard, Tiliqua nigrolutea

Blauzungenskinke

Die australischen Blauzungenskinke haben sich in eine Reihe von geografisch getrennten Arten (?) aufgespalten, die in Gefangenschaft sich untereinander kreuzen lassen. Ihre Färbungen sind verschieden, sonst sind keine deutlichen Unterschiede erkennbar. Es ist natürlich möglich, dass die Anpassung an das jeweilige Klima in kleinen Unterschieden in der Physiologie besteht.

Der Westliche Blauzungenskink (Tiliqua occipitalis) kommt in der südlichen Hälfte von Westaustralien, in Südaustralien und im Murray-Gebiet vor. Der Schwarzgelbe (Tiliqua nigrolutea) im Südosten Australiens (Victoria und New-South-Wales) und in Tasmanien. Gerade in den Höhenlagen der Great Dividing Range ist er recht dunkel gefärbt, was ihm erlaubt, sehr schnell beim Sonnen Wärme aufzunehmen.
Zentraler Blauzungenskink (Centralian Blue-tongued Skink = Tiliqua multifasciata)

Tannenzapfenskink (Shingleback, Bobtail = Tiliqua rugosa)

Lebensweise:

Den Winter überstehen sie in Verstecken, in Höhlen, unter Steinen etc. Im Südfrühling kommen sie heraus und erhöhen durch Sonnen ihre Körpertemperatur auf 30-35°C. Unglücklicherweise machen sie dieses häufig auf dem warmen Asphalt der Straßen, wodurch dann viele zu Verkehrsopfern werden.

Diese Skinke bringen verhältnismäßig große lebende Junge zur Welt, die sofort nach der Geburt auf sich gestellt sind.
(Die Embryonen werden dabei im Leib der Mutter von einer Art Plazenta ernährt. Wir haben hier also nicht ein Ausbrüten der Eier im Mutterleib wie bei anderen ovoviviparen Reptilien, bei denen dann die Jungen während der Eiablage schlüpfen.)

Fototipp:
Wenn die Skinke erst einmal ihre Betriebstemperatur (30-35°C) erreicht haben, sind sie in der Natur außerordentlich schnell und flüchten bei der kleinsten Störung. Wie oft haben wir sie auf der Straße ein Sonnenbad nehmen sehen, hatten aber keine Chance zu einem Foto zu kommen, da sie blitzschnell flüchteten und sich unauffindbar am Straßenrand unter dem Gras oder in Löchern versteckt hatten.

Nur am (wirklich) frühen Morgen oder an kühlen bedeckten Tagen, wie in diesem Fall im Kalbarri NP, hat man eine Chance zu einem Foto.
Entsprechende Erfahrungen haben wir bei den Fotos von den Schwarzgelben Blauzungenskinken gemacht.

Westlicher Blauzungenskink (Western Bluetongue Skink = Tiliqua occipitalis)
Westlichen Blauzungenskinks (Western Bluetongue Skink = Tiliqua occipitalis), Drohverhalten