Umwandlung ( Metamorphose ) der Frösche:

Wenn sich die Hinterbeine so weit entwickelt haben, dass die Kniegelenke ausgebildet sind, können sie benutzt werden und die Fortbewegung unterstützen. Entgegen der landläufigen Meinung entwickeln sich die Vorderbeine zur gleichen Zeit. Da dieses aber in den Kiemenhöhlen geschieht, entzieht sich diese Entwicklung einer direkten Beobachtung. Erst am Ende der Larvenentwicklung, d.h. am Beginn der Umwandlung durchbrechen die Vorderbeine die Haut und werden sichtbar. Bei dem Tier im Bild ist das mit dem linken Vorderbein zuerst geschehen, das gleichgroße rechte dagegen befindet sich noch in der Kiemenhöhle.


Kaulquappe  während der Umwandlung  
Die Umwandlung zum Frosch erfordert tiefgreifende Ände-rungen im Körperbau, wobei ständig alle wichtigen Lebens-funktionen erhalten bleiben müssen. Die Ernährungsorgane müssen vom Pflanzen- zum Fleischfresser umgestellt werden, die Atmungsorgane von der Kiemen- zur Lungenatmung.
 
Kaulquappe  während der Umwandlung
 

Das Maul wird völlig umgebaut: die Lippenzähnchen und die Hornkiefer fallen ab ( links ), die Mundspalte vergrößert sich ( rechts ), es entsteht ein Froschmaul. .Der Darm wird teilweise eingeschmolzen, er wird verkürzt, daher auf die Verdauung von Fleisch umgestellt ( links ). Während dieser Umstellungsphase kann das Tier weder Nahrung aufnehmen, noch verdauen. Es lebt von den Reserven. Der Schwanz mit seiner mächtigen Muskulatur wird durch Enzyme abgebaut, die dadurch freigesetzten Nährstoffe zur Energiegewinnung und zur Herstellung neuer Baustoffe genutzt. Durch diesen Abbau ist die Körpermasse eines Jungfrosches auch immer kleiner als die der Kaulquappe.

Kaulquappe während der Metamorphose
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fast abgeschlossene Umwandlung zum Frosch
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fast abgeschlossene Metamorphose zum Frosch

 
Bei der Kaulquappe - links - sind alle vier Beine funktionstüchtig, das Tier - rechts - hat die Umwandlung fast vollendet und wird kurze Zeit später das Wasser verlassen.

Auch die Atmungsorgane müssen verändert werden. Eine Lunge entwickelt sich, die Kiemen werden abgebaut. Dieses ist nur möglich, da die Tiere in starkem Maße die Hautatmung nutzen. Durch den Abbau des Schwanzes wird die Körperoberfläche und damit auch die Atmungsoberfläche bedeutsam verringert, was nur bei einer Koordination der Umwandlung keine Schwierigkeiten bereitet.

Beschleunigt man die Umwandlung durch Zugabe von Schilddrüsenhormonen ( Thyroxin bzw. Trijodthyronin ) von außen - sie müssen in bestimmter Konzentration im Wasser gelöst sein -, so kann es zu einer nicht koordinierten Umwandlung der ver-schiedenen Organsysteme kommen, der Schwanz der Kaulquappe wird zu früh abge-baut, die Sauerstoff-aufnahme durch die Haut wird zu früh verringert, so dass die Kaul-quappe daran sterben kann. Verhindert man die Bildung des Thyroxins durch Medi-kamentengabe ins Wasser, so lässt sich der Eintritt in die Umwandlungsphase verzögern, wenn nicht sogar verhindern. Dadurch entstehen experimentell deutlich größere Larven. Auch die natürlich vorkommenden Riesenlarven ( siehe Fotoserie ) dürften durch hormonelle Störungen entstehen.

ausgewachsener Grasfrosch

Grasfrosch
Rana temporaria
( links )

Teichfrosch
Rana esculenta
( rechts )

ausgewachsener Teichfrosch


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