|
|
Vergleich
des Paarungsverhaltens
von Teichmolch und
Kammmolch (
Triturus vulgaris und cristatus )
|
|
Probleme der Arterkennung
|
Kammmolche kommen nur in größeren
sonnenbeschienenen Tümpeln vor mit Flächen, die frei von Wasserpflanzen
sind, da sie nur dort genügend Nahrung finden. Hier sind sie eigentlich
immer mit Teichmolchen vergesellschaftet, die aber zusätzlich
auch in leicht beschatteten, pflanzenreichen Tümpeln zu finden
sind.
In den besonnten Tümpeln ist die Gefahr der Verwechslung
durchaus gegeben, denn ein Zusammentreffen von Individuen der beiden
nahe verwandten Arten ist möglich.
|
Die Größenunterschiede zwischen Tieren
beider Arten sind aber beträchtlich, der Teilmolch ( Bild links
) erreicht eine Körperlänge von ca. 11cm, der Kammmolch
( Bild rechts ) ca 18 cm. Die Unterschiede in den Färbungen
könnten als Signale bei der Balz dienen, an denen ein
Weibchen das arteigene Männchen erkennen könnte. Besonders
auffällig ist z.B. der silberfarbene Schwanzstreifen der Kammmolche,
den ein Teichmolch nicht besitzt.
|
Wie bei den Kammmolchen zeigen die Männchen
der Teichmolche ( linkes Bild ) ein auffallendes Fleckenmuster
auf der Unterseite. Die Weibchen beider Arten sind recht unscheinbar
gefärbt, rechts eines des Teichmolches, das aber deutlich heller
als ein Weibchen des Kamm-Molches ist.
|
|
|
|
|
|
Aber neben den optischen Reizen ( Auslöser ) spielen Geruchsreize
eine große Rolle. Dieses kann man nachweisen, in dem man
Männchen in ein Aquarium gibt, in dem sich arteigene Weibchen
aufgehalten haben. Dann nähern sie sich sogar einfachen Attrappen,
die bewegt werden. Findet das Männchen an der Kloake des
sich nähernden Tieres ( linkes Bild ) nicht die arteigenen
Duftstoffe eines Geschlechtspartners, so wendet es sich ab. Aber
auch ein Weibchen prüft den Partner auf passende Geruchsstoffe,
wenn das Männchen dem Weibchen in der nächsten Balzphase
Wasser zuwedelt ( rechtes Bild ). Hier entscheidet das Weibchen,
ob es die Handlungskette fortsetzen will. Damit ist eine sichere
Arterkennung gegeben, Verwechslungen mit Indiviuen anderer verwandter
Arten ausgeschlossen.
Die Isolation beider
Tierarten wird also sichergestellt durch ethologische Isolations-mechanismen.
Dauert diese Isolation sehr lange, d.h. über viele Generationen
hinweg, kommt noch zusätzlich eine genetische Isolation
hinzu. Diese verhindert dann mit Sicherheit das Entstehen
von Artbastarden. |
|
|