Darwin, Wharf am Abendi
Darwin: Ausklang eines heißen Tages beim Essen auf der Stokes Wharf

Darwin, Start einer Reise durch den tropischen Norden Australiens:

Ausklang der ersten Tage der Reise. Die kühle Meeresbrise auf der Stokes Wharf lässt den schwülen und heißen Tag vergessen. Kleine Esslokale - meist von asiatischen Einwanderern betrieben - bieten eine große Auswahl an Speisen an.

Wenn man aus dem Flugzeug steigt, ist man eigentlich von der Stadt Darwin enttäuscht. Sie hat nichts Einzigartiges, es könnte auch ein Vorort von Melbourne sein, wenn nicht die tropischen Blumen, die schwüle Hitze und das strahlende Blau des Himmels auf ihre Lage im Tropengürtel hinweisen würden. Es ist eine betriebsame Gartenstadt mit modernen Häusern ohne charakteristisches Flair. Ein Wirbelsturm vernichtete 1974 die gesamte Stadt, die ehemals in einer Art Tropenarchitektur gebaut war. Danach wurde Darwin im modernen Stil Hurrikan sicher wieder aufgebaut. Viele Einwanderer, besonders aus den asiatischem Raum, geben der Stadt ein multikulturelles Gepräge. Hier trifft man Backpacker aus aller Welt, die auf den besonderen Kick warten. Aber ohne einen fahrbaren Untersatz bietet Darwin nur in recht begrenztem Maße Erlebnisse.

Darwin ist die einzige nennenswerte Siedlung im gesamten Norden dieses Kontinentes, es war und ist ein Außenposten. Als solcher wurde er auch gegründet. Von 1818 an versuchten die Briten hier am Top End in mehreren Versuchen eine ständige Niederlassung zu gründen, um ihren Herrschaftsanspruch über ganz Australiern zu demonstrieren, denn Holländer und Franzosen begannen die Nordküste zu erforschen. Hitze, Termiten, Krankheiten und feindlich gesonnene Aborigines machten wiederholt jeden Ansatz zunichte. Die heutige Ansiedlung geht auf das Jahr 1869 unter dem Namen Palmerston zurück, erst 1911 wurde sie in Darwin umbenannt.

Diese Stadt ist auch heute noch ein Außenposten, denn spätesten nach einer Stunde Autofahrt hat man die Vorstädte Darwins hinter sich gelassen und befindet sich mitten in einem öden Buschland, man fühlt sich fern jeglicher Zivilisation.

Darwin selbst bietet eigentlich keine besonderen Highlights, so dass es sich nicht lohnt, dort längere Zeit zu verweilen. Die Bombenangriffe der Japaner im zweiten Weltkrieg und der Wirbelsturm Tracy im Jahr 1974 haben von Darwin alle Steinbauten zerstört, so dass jetzt nur noch Neubauten zu sehen sind. Obwohl die Stadt direkt am Meer liegt, sollte man wegen der Krokodile und der Quallen (= stinger) auf ein Bad im Meerwasser verzichten. Nur in der neu angelegten Lagune an der "Waterfront" ist das gefahrlos möglich, ein Teil davon lockt als Wellenbad viele Einheimische und Touristen an. Romantiker suchen die Mindil Beach auf, um einen Sonnenuntergang über dem Meer erleben zu können (für uns enttäuschend). In der East Point Reserve trifft man abends auf viele Flinkwallabys. Krokodilen kann man in der "Crocosaurus Cove" recht nahe kommen. Manche bestehen das große Abenteuer im "Cage of Death". Wir haben die Beobachtung von Krokodilen, die in Freiheit leben, vorgezogen.

Aber hauptsächlich ist diese Stadt Ausgangspunkt von Reisen in die umliegenden Nationalparks: Litchfield NP, Mary River NP und Kakadu NP.

Die beste Reisezeit für den Norden Australiens:

Für uns ist Darwin der Startpunkt mehrerer Australienreisen gewesen. Obwohl die Hotels in Darwin ausgesprochen teuer und nicht selten ausgebucht sind, übernachten wir nach dem anstrengendem Flug immer ein bis zwei Nächte im Hotel. Erst danach übernehmen wir das Auto. Dadurch sind wir ausgeruht und haben die schlimmsten Tage des Jetlags hinter uns und können problemlos am Linksverkehr teilnehmen. (Übrigens gewöhnt man sich schnell an den Linksverkehr, hilfreich ist dabei auch die geringe Verkehrsdichte. Nur beim Einbiegen in 4-spurige Straßen macht es anfangs Schwierigkeiten.)

Die Stadt selbst bietet gute Einkaufsmöglichkeiten für die Ausrüstung einer Campingreise. Das größte Einkaufszentrum ist das "Casuarina Shopping Centre", wo man eigentlich alles findet, was man benötigt.

Der nächste private Campingplatz befindet sich ca. 23km südlich in Howard Springs. Er bietet allen notwendigen Komfort (er gehört zur Big4-Gruppe) und bietet ein etwas angenehmeres Mikroklima als Darwin selbst.

Die beste Reisezeit für den tropischen Norden Australiens ist die Trockenzeit von Juni bis zum September/Oktober. Die Temperaturen sind noch angenehm - tags ca. 30°C, nachts fallen sie auf unter 20° - die Luftfeuchtigkeit ist gering, an jedem Tag zeigt sich der Himmel in strahlendem Blau wie am nächsten und übernächsten. Man kontrolliert am Morgen schon gar nicht mehr den Himmel.

Aus biologischer Sicht sind die letzten Monate der Trockenzeit günstig, viele Gewässer sind ausgetrocknet, die Tierwelt (Säuger, Vögel und Krokodile) konzentriert sich im Bereich der übrig gebliebenen Billabongs. Nur ein Tier bekommt man zu dieser Zeit praktisch nicht zu Gesicht: die Kragenechse. Sie verringert ihren Stoffwechsel und schränkt ihre Nahrungsaufnahme stark ein. In den schatttigen Baumkronen, wo sie fast bewegungslos sich an Ästen/Baumstämmen anklammert, entdeckt man sie wegen ihrer hervorragenden Tarnung nicht.
Wir selbst haben immer die Monate August und September gewählt, obwohl es dann schon etwas wärmer ist als im Juni.

Darwin selbst und der gesamte tropische Norden weisen ein gleichmäßig tropisches Klima auf: im Südwinter ist es heiß und trocken, im Südsommer heiß und feucht. Aber im Sommer muss man mit starken Niederschlägen, häufigen Gewittern oder gar Wirbelstürmen rechnen, so dass viele Straßen überflutet und damit unpassierbar sind.

Darwin, Wharf am Abend
Darwin: Ausklang der Tages beim Essen auf der Stokes Wharf