Felsen von Ubirr: Aussicht auf die Nadab floodplain kurz vor Sonnenuntergang
Felsen von Ubirr: Aussicht auf die Nadab floodplain kurz vor Sonnenuntergang

Kakadu National Park: Überflutungszone von Ubirr - Nadab floodplain:

Der Abbruchkante des Arnhem Escapment (Hochplateaus) ist ein Hügellandstreifen - hier sehr schmal - und weite Überschwemmungszonen vorgelagert. Während der Regenzeit (November bis März) stehen diese Marschen 2-6 Monate lang unter Wasser. Außer Riedgräsern können hier nur Papierrindenbäume und Schraubenpalmen (Pandanus) wachsen.

Fototipp:
Einen Besuch von Ubirr sollte immer so einrichten, dass man das Erlebnis eines Sonnenunterganges vom Felsen aus nicht verpasst. Es ist wirklich einmalig und unvergesslich.

Rand der Floodplain bei Ubirr
Vegetation der Überflutungszone: Papierrindenbäume und Lotusblumen
Kakadu NP: Überschwemmungszone, die in der Regenzeit völlig überflutet ist, unten links: Papierrindenbäume, rechts: Lotusblumen

Wasserbüffel, Umweltschäden durch verwilderte Büffel:

Im frühen 19.Jahrhundert hat man Wasserbüffel aus Indonesien nach Australien importiert, um frühe Siedlungen im tropischen Northern Territory mit Arbeitstieren und Fleisch zu versorgen. Als diese Siedlungen aufgegeben wurden, hat man die Wasserbüffel freigelassen, so dass diese verwilderten. Sie haben die Überflutungszonen, die Billabongs und die Gegenden im tropischen Norden besiedelt, wo Oberflächenwasser zur Verfügung steht.

Bei reichlich vorhandener Nahrung konnten sich diese großen Pflanzenfresser mit einem Gewicht zwischen 500 und 1200 kg gut vermehren, so dass die Populationsgröße in der Mitte der 20.Jahrhunderts auf bis zu 200.000 Tiere angewachsen war. Nur große ausgewachsene Krokodile, mit denen sie den Lebensraum teilen, und Dingos, die junge Büffelkälber jagen, sind die einzigen natürlichen Feinde.

Verwilderte Büffel können großen Schaden in der Umwelt anrichten. Durch Trampelpfade und Suhlen in der Überflutungsebene verstärkten sie die Bodenerosion, es entstehen Kanäle, die bei jeder Flut das Eindringen von Salzwasser in diese Süßwasserlandschaft ermöglicht, wodurch hauptsächlich die Papierrindenbaum-Wälder zurückgedrängt wurden.

Man schätzt, dass die Wasserbüffel auch die Verursacher einer Verringerung der Populationsgröße der Magpie Geese sind, da sie deren Nestbau-Aktivitäten massiv stören.

In ihren Herden können sich die Erreger einiger Rinderkrankheiten wie Bruzellose, Maul und Klauenseuche und Tuberkulose halten, die dann immer wieder auf Rinder, die auf den Farmen gehalten werden, überspringen können.

Verwilderte Büffel werden schon seit langem gejagt, zuerst hauptsächlich wegen des Fleisches und der Haut. Schädel mit dem weit ausladenden Gehörn - von Spitze zu Spitze können es bis zu 3m sein - sind beeindruckende Jagdtrophäen. Aber besonders wegen eines Ausrottungsprogramms der Bruzellose und Tuberkulose wurden die Büffel in den 80iger und 90iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts so intensiv gejagt, dass die Population dramatisch zusammenbrach. Seit der Ausrottung dieser Rinderkrankheiten, wurde die Jagdintensität eingeschränkt und die Büffelbestände konnten sich wieder deutlich erholen. Seitdem jagt man hauptsächlich Büffel für die Produktion von Futter für Haustiere.

Büffel sind heutzutage sehr scheu und man sieht sie nur selten. Nur einmal bekamen wir sie auf unseren drei Reisen durch das Top End flüchtig zu Gesicht.

Rock of Ubirr: Aussicht auf die Nadab floodplain
Rock of Ubirr: Aussicht auf die Nadab floodplain kurz vor Sonnenuntergang