Lebensweise von Flughunden (Fliegende Füchse, Pteropus scapulatus):
Zu Tausenden hängen diese Flughunde (auch Fliegende Füchse genannt) in dichten Trauben kopfüber in den Spitzen der alten Bäume, um zu ruhen. Gleich nach Beginn der Nacht fliegen sie zu ihren Nahrungsgründen im Urwald. Man hört das Geschrei der Baumbesetzer, man riecht sie, wenn man sich darunter befindet.
Sie halten sich mit den kräftig bekrallten Zehen der Füße fest und haben ihre Flughaut um ihren Körper geschlungen. Wenn es ihnen zu heiß ist, wedeln sie mit den stark durchbluteten Flughäuten, um ihr Blut abzukühlen.
Hängen diese Tiere, so krümmen sich die Zehen und halten sie am Ast fest, ohne dass sie Kraft aufbringen müssen. Schlafen, gebären und sogar den Sex machen sie kopfüber.
Der fuchsähnlichen länglichen Form ihres Kopfes verdanken sie ihren Namen: Fliegende Füchse.
Verhalten in der Kolonie:
Der Little Red Flying-fox (Pteropus scapulatus) bildet saisonale Kolonien im offenen Wäldern, in Papierrinden-Baum-Sümpfen oder in der Mangrove. Wenn die Blüte- und Fruchtzeit der Bäume vorbei ist, ziehen sie weiter. Die Kolonien können aus zehntausenden, hunderttausenden, aber auch manchmal aus Millionen Tieren bestehen.
Beim Umherhangeln in den Bäumen gibt es zwischen den Flughunden immer lautstarken Streit. Besonders schlimm ist es am Morgen, wenn die Tiere zu ihren Schlafbäumen zurückkehren. Ursache ist die Tatsache, dass es in solch einer Kolonie immer gute und schlechte Plätze gibt. Die schlechtesten sind unten, nicht nur weil von oben der Kot der anderen Tiere herunterrieselt, sondern weil auch von unten die Gefahr durch Python-Schlangen und Warane kommt. Je ranghöher ein Tier ist, desto höher im Geäst befindet sich sein Schlafplatz. Weil ständig irgendeiner auf der Karriereleiter nach oben klettern will, gibt es ständig Gezänk, so dass die Tiere in der Kolonie eigentlich nie wirklich zur Ruhe kommen.
Diese Rufe dienen aber nicht nur, um die Rangfolge zu klären und einen Rivalen auf Abstand zu halten, sondern auch, um Kontakt mit den Jungen aufzunehmen oder um die Nachbarn vor potentiellen Feinden zu warnen (Pythons, Adler, Eulen und Warane).
In manchen Parks werden sie zur Plage, weil sie auf Grund ihrer hohen Anzahl die Bäume schädigen durch Kot, durch Kratzspuren in der Rinde, durch Landen und Starten. Häufig ruhen sie auch in so hoher Anzahl an einem Ast, dass dieser bricht (Bild unten). Im Royal Botanic Gardens in Sydney halten sie sich gerade in den besonders alten, wertvollen Bäumen auf und ließen sich bisher durch keine Maßnahme zum Umzug in andere bewegen.