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Flinders Ranges NP: die Heysen Range vom Bunyeroo Valley Lookout
Flinders Ranges NP: die Heysen Range vom Bunyeroo Valley Lookout

Fototipp:
Die eindrucksvolle Landschaft der Flinders Ranges im Licht der Nachmittagssonne gesehen vom Bunyeroo Valley Lookout. In der Ferne erhebt sich die Heysen Range, die nach einem Maler von deutscher Geburt - Hans Heysen - benannt wurde, der in den 30ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts den Zauber dieser einmaligen Berglandschaft als erster "entdeckt" und gemalt hat.

Flinders Ranges, ein uraltes Gebirge mit präkambrischen Fossilien:

Dort wo sich heutzutage die Flinders Ranges erheben, war vor mehr als 800 Mio. Jahren eine großflächige Senkungszone, die über mehrere Hundert Mio. Jahren von einem flachen Meer bedeckt war. Die umliegenden Berge lagerten ihren Erosionsschutt in dieser Senkungszone ab. Durch den Druck der höher gelegenen Schichten verfestigten sich die unteren zu harten Sedimentgesteinen, in denen die damaligen Meeres-Lebewesen versteinert sind.

Vor ca. 500 Mio. Jahren - im Kambrium - kam es über Jahrmillionen durch tektonische Kräfte zur Hebung und dann zu Auffaltungen, wodurch Bergketten entstanden. Wiederum kam es danach zur Erosion der weicheren Schichten, die Bergketten verloren an Schroffheit und Höhe, nur die harten Quarzite und bestimmte Sandsteine wiederstanden und bilden die heutigen Berge. Danach füllten sich die Täler mit Sedimenten,wodurch die weiten Ebenen und auch das heutige gewaltige Hochtal des Wilpena Pounds gehört. Flüsse frästen sich durch die Berge und schufen Schluchten, so dass man jetzt einen Einblick in die uralten präkambrischen Schichtenfolge hat.

Heutzutage ragen die Bergketten, immer wieder durch Schluchten und Täler unterteilt, in Nord-Süd-Richtung aus den Weiten der umliegenden semiariden Ebenen heraus. Nur wenig Regen gibt es hier, durchschnittlich ca. 200mm/Jahr, hauptsächlich im Winter. Die durchschnittliche Verdunstungsrate ist aber deutlich höher, 2000mm/Jahr, so dass wir hier eine Vegetation vorfinden (ursprünglich eine Salzbusch-Steppe, jetzt eine Grassteppe), die an diese harschen Bedingungen angepasst ist. Nach Regenfällen kann man - einige Wochen später - ein üppiges Blühen vorfinden.
Nur im Hochtal des Wilpena Pounds herrschen günstigere Bedingungen und es kann sich dort ein Wald aus "River Red Gums" und einheimischen Zypressen (Weiße Schmuckzypresse) halten.

Bekannt sind diese Berge durch Fossilienfunde. An den westlichen Flanken findet man in marinen Schichten der Ediacara Hills gut erhaltene steinerne Abdrücke der ältesten marinen am Boden lebenden schalenlosen Vielzeller (Ediacara-Fauna) aus den Zeiten vor(!) dem Erdaltertum (Präkambrium: 600 -550 Mio. Jahre). Meist sind es Lebewesen ohne Skelettteile gewesen, weswegen sie nur selten fossilisiert erhalten geblieben sind.

Manche Tiere der Ediacara-Fauna werden als Vorläufer von Weichtieren, Ringelwürmern bzw. Trilobiten (Gliedertiere) interpretiert, was aber nicht unumstritten ist. Durch diese Funde wird auch die sogenannte "kambrische Explosion" besser erklärbar, d.h. dass zur Zeit des Kambriums (am Beginn des Erdaltertums) die Baupläne fast aller jetzt vorhandenen Tierstämme (Hohltiere, Ringelwürmer, Weichtiere, Gliedertiere, Stachelhäuter) schon vorhanden gewesen waren.

Wilpena Pound, Flinders Ranges
Links: Flusseukalypten am Wilpena Creek - rechts: Blick auf den Wald im Tal des Wilpena Pounds

Camping in den Flindern Ranges im Wilpena Pound Resort:

Am Zugang zum Wilpena Pound liegt das Wilpena Pound Resort. Hier endet auch die Asphaltstraße. Das privat betriebene Resort bietet Informationen, Internet-Access, Benzin, ein öffentliches Telefon, Waschmöglichkeiten, Einkaufsmöglichkeiten, Bar und Restaurant und natürlich verschiedenartige Übernachtungsmöglichkeiten.

Daneben liegt ein weitläufiger Campingplatz. Man kann im Schatten von natürlich in Australien vorkommenden Zypressen einen Platz für seinen Camper finden, der einem auch in der Hochsaison noch genügend Freiheit und Abstand zum Nachbarn bietet. Der Platz ist wohl ausgerüstet mit Toiletten, Duschen, Picknicktischen, "Campkitchen" und Gasgrills. Wenn man aber auf einen Elektrizitätsanschluss nicht verzichten will oder kann, steht man dichter gedrängt. Die Gebühren entrichtet man im Resort.

Das Resort ist auch Ausgangspunkt einer Reihe von Wandermöglichkeiten.

Eine Reihe kleinerer Campmöglichkeiten sind an interessanten Plätzen im Park verteilt, die meisten sind auf ungeteerten Wegen auch mit dem dem 2WD-Wagen erreichbar, bieten aber nur Basis-Komfort (Pit-Toilette und Feuerstellen). Man bezahlt an "self-registration stations" - Bargeld ist erforderlich. Dafür steht man hier häufig allein und kann die herrliche Landschaft oder den strahlend klaren Nachthimmel genießen. Feuerholz muss man aber von außerhalb mitbringen.

Wilpena Pound Resort im Flinders NP, rechts Camp (ohne Stromanschluss)
Wilpena Pound Resort im Flinders NP, Camping ohne Stromanschluss