TextAuf
einem abendlichen Spaziergang im Daintree NP, im Carnarvon
NP oder im Burrum Coast NP, immer wieder erlebt: ein Rascheln
im Laub weist auf einen Ameisenigel (Schnabeligel) hin.
Ameisenigel
(Schnabeligel):
Zusammen
mit dem Schnabeltier eines der seltsamsten Tiere des australischen
Kontinents. Die Tiere sind zwar miteinander verwandt, beide
gehören zu den Kloakentieren, aber ihr Aussehen ist
völlig anders.
Merkmale
des Ameisenigels:
Der Ameisenigel
hat einen kleiner Kopf, eine röhrenförmige Schnauze
und einen Stummelschwanz, Merkmale, die vom Wanderer meist
nicht erkennbar sind, da sie unter dem Stachelpanzer verborgen
sind. (Letzteren haben sie mit unserem Igel gemeinsam, diese
sind aber konvergent, d.h. unabhängig voneinander entstanden.)
Haare sind dabei zu außergewöhnlich spitzen Stacheln
umgewandelt worden - eine perfekte Verteidigung gegen Freßfeinde
wie Warane oder Dingos. Fühlen sich die Ameisenigel
gestört oder gar bedroht, so rollen sie sich bei hartem
Untergrund zu einer Stachelkugel zusammen oder graben sich
bei weichem Untergrund erstaunlich schnell ein, bis nur
noch der Stachelpanzer herausschaut.
Mächtige Grabkrallen und eine nach außen gedrehte
Stellung der Hinterbeine ermöglichen ein effektives
Graben. Gleichzeitig wirkt die Fortbewegung aber etwas merkwürdig.
Ameisenigel (Echidna
= Tachyglossus aculeatus), links: eingegraben, rechts:
Haare zwischen den Stacheln |
Fortpflanzung
des Ameisenigels:
Der Ameisenigel
bringt genauso wie das Schnabeltier keine lebenden Jungen
zu Welt, sondern legt jeweils ein Ei, brütet dieses
in einem vorübergehend ausgebildetem Brutbeutel aus
und säugt dann die geschlüpften Jungen mit pinkfarbener
Milch (reich an roten Blutkörperchen). Erst nach ca.
6 Wochen entwickeln dann die Jungen die charakterischen
Namen gebenden Stacheln.
Die Begattung
führen Igel - wie wir alle wissen - vorsichtig aus.
Und wie ist das Sexleben der Ameisenigel?? - Bizarr, wirklich
bizarr! Wer dieses genauer nachlesen will: http://www.scinexx.de/dossier-detail-559-10.html
Ernährung
des Ameisenigels:
Die
Grabkrallen ermöglichen es dem Tier auch Termitenhügel
zu öffnen, um Termiten mit der 18 cm langen klebrigen
Zunge herausangeln zu können. Diese Beute - und auch
Ameisen - werden dann zwischen Hornplatten des Zungengrundes
und des Gaumens zerquetscht. Wie anderen Ameisenfressern
fehlen ihnen die Zähne.
Vorkommen:
Ameisenigel
sind in Australien weit verbreitet, sie kommen in allen
Klimazonen vor - sogar in den alpinen Gebieten Australiens.
Nur sind sie in allen warmen Gegenden streng nur in der
Dämmerung und bei Dunkelheit aktiv, während wir
sie in den Grampians, an der Süd-West-Küste Victorias
und in der Dividing Range auch tags auf Nahrungssuche angetroffen
haben. Zusätzlich haben Tiere der kälteren Lebensräumen
zwischen den Stacheln noch ein deutlich dichteres Haarkleid
als in den warmen Gebieten (siehe kleines Bild rechts).
Weitere
ausführlichere Informationen über den Ameisenigel.