Umwandlung ( Metamorphose ) zur Libelle,
vom Wassertier zum Kunstflieger

Nach einer etwa 1/2 stündigen Aushärtung des Außenskelettes, wobei nur die Beine bewegt werden ( links ), ist die Libelle in der Lage, sich aus dem Rest des alten Panzers, der sogenannten Exuvie, herauszuziehen. Dieses geschieht so plötzlich, dass man häufig den in der Mitte gezeigten Moment beim Fotografieren verpasst.

 
Metamorphose der Libelle
 
     
  Libelle bei der Metamorphose  
     
 
Libelle bei der Metamorphose
 
Die Exuvie ist außerordentlich zerbrechlich, sie besteht nur aus den äußeren Schichten des alten Außenskelettes. Die inneren sind vor der Häutung durch Enzyme ( Verdauungssäfte enthalten z.B. verschiedene Enzyme ) aufgelöst und deren Spaltprodukte zum Aufbau des neuen Skelettes verwendet worden. Bis in alle Feinheiten zeigt die Exuvie aber Baumerkmale des Panzers auf. Beine und Fühler und sogar die großen Tracheenäste werden so gehäutet, dass die alte Hülle dabei nicht zerstört wird. Das ist natürlich nur dadurch möglich, dass durch Verminderung der Blutfüllung diese Organe ihr Volumen deutlich verringern können und so aus dem alten Panzer herausgezogen werden können..

Entfalten der FlügelEntfalten der FlügelLibelle und ihre Exuvie"fertige" Libelle


Die Libelle vergrößert durch Einatmung von Luft in das Tracheensystem ihr Volumen - es ist größer als das der Larve - und entfaltet die Flügel durch Hineinpumpen von Blut in die Flügeladern. ( Eine zusammengelegte Luftmatratze kann man z.B. auch durch Hineinpumpen von Luft entfalten. )
Fliegen kann die Libelle erst, wenn nach circa einer Stunde das gesamte Skelett ausgehärtet ist.

Beobachtung der Metamorphose:
Will man die Metamorphose beobachten, so ist es nicht unbedingt notwendig, ganze Nächte zu durchwachen. Im Sommer fängt man große Individuen der Libellenlarven, hält sie bei einem reichen Nahrungsangebot ( Wasserflöhe ) im Aquarium. Man bietet den Tieren Stengel zum Aus-dem-Wasser-Herausklettern, hält sie tags dunkel und nachts hell. Kurz vor der Metamorphose-Häutung fressen die Larven nichts mehr und klettern dann an einem Stengel mit Kopf und Brust aus dem Wasser heraus. Am dritten Tag klettern sie dann an die Spitze des Stengels. Nach einiger Zeit sind die Gelenkhäute so hart geworden, dass man den Stengel mit dem Tier unbeschadet an einen Ort bringen kann, an dem man die Umwandlung besser beobachten kann.




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