Emu (Emu = Dromaius novaehollandiae)
Evolution und Verwandtschaft des Emus:
Die fast 2m großen Emus gehören zu einer ganz kleinen Gruppe flugunfähiger Laufvögel, den Ratiten. Ihr allernächster Verwandter ist der Kasuar. Weiter gehören Strauße, Nandus und Kiwis dazu. Aufgrund einiger Übereinstimmungen in der Anatomie, in den Merkmalen des Genoms und der Biochemie geht man davon aus, dass sie alle miteinander verwandt sind und erst sekundär flugunfähig geworden sind, d.h. sie stammen von flugfähigen Vögeln ab, die erst später diese Eigenschaft verloren haben.
Der für Vögel so charakteristische Kiel auf dem Brustbein, woran die Flugmuskulatur befestigt ist, fehlt ihnen. Die Flügel sind nur rudimentär, höchstens 20cm lang und im Gefieder verborgen. Sie dienen nur bei großer Hitze zum Fächeln zur Kühlung des Körpers.
Weitere Infos über die Evolution der Ratiten findet man im Netz.
Gefieder des Emus:
Die locker herunterhängenden, zottigen Federn bilden keine Fahnen (siehe Bild Mitte rechts), die Ursache für das struppige Aussehen dieser Vögel. Den Federästchen fehlen die Federhäkchen, die bei den flugfähigen Vögeln die Federäste der Federn zusammenhalten, so dass zusammenhängende Flächen (Fahnen) entstehen. Die sogenannte Afterfeder (an der Basis der Hauptfeder befindlicher Federteil) ist genau so lang wie die Hauptfeder. Das locker liegende Gefieder isoliert aber so hervorragend, dass die Emus fast überall in Australien vorkommen und sogar in der Mittagshitze aktiv sein können. Weiterhin schützt das Gefieder vor Verletzungen. Nach der Mauser (Federwechsel) sind die Federn dunkel gefärbt, durch Sonnenlicht wird der darin enthaltene Farbstoff (Melanin) gebleicht, so dass die Vögel heller werden.
Dagegen sind die Lauf- bzw. Hinterbeine gut entwickelt, die Muskulatur ist kräftig, nur drei nach vorn zeigende Zehen mit kräftigen Nägeln sind vorhanden (typisch für Laufvögel - nur der Strauß hat zwei), so dass diese Vögel Laufgeschwindigkeiten von bis 50 km/h entwickeln können.
Emus kommen fast überall in Australien in offenen Eukalyptuswäldern, in Heiden, ja sogar in Halbwüsten vor. Nur in den tropischen Regenwäldern des Ostens fehlen sie - an diese Ökosysteme ist der Kasuar angepasst.