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Flughunde beim abendlichen Ausflug
Flughunde nach Sonnenuntergang auf dem Weg zu ihren Futterplätzen in der Wingham Brush Nature Reserve

Kolonie von Flughunden:

Hier in der Wingham Brush Nature Reserve verbringt eine riesige Kolonie (ca. 200.000 Tiere) von Fliegenden Füchsen (Grey-headed flying foxes) den Tag in den Bäumen dieses Regenwaldes. Nachteilig ist, dass das dichte Laubdach nur an wenigen Stellen die Beobachtung der ruhenden Tiere erlaubt. (Vorsicht vor den Brennnesselbäumen).
Nach Sonnenuntergang brechen all diese Tiere fast gleichzeitig zu ihren Futterplätzen auf. Ein unvergessliches Erlebnis.
Dafür lohnt es sich, hier in der Nähe des alten Bootsanlegeplatzes den Abend abzuwarten. Mit einem Camper kann man dann gleich an Ort und Stelle übernachten.

Fototipp:
Es ist günstig, beim Fotografieren des abendlichen Abfluges Teile der Landschaft mit aufs Bild zu nehmen (siehe Bild unten).

Reisetipp:
Am Start des Boardwalks befindet sich ein Parkplatz mit WC, welches aber zur Nacht abgeschlossen wird. Wir haben dort die Nacht verbracht und konnten so das Spektakel genießen, das Hunderttausende von Flughunde veranstalten, wenn sie zu ihren Futterplätzen aufbrechen.

Vorsicht, kranke oder tote Tiere sollten nicht berührt werden, sie können Träger von Viren sein, die auch für den Menschen gefährlich werden können.

Flughunde in Wingham
Flughunde (Grey-headed flying foxes), rechts: Weibchen mit Jungtier

Fortpflanzung von Flughunden:

In Wingham trugen Ende November die Weibchen ihre Jungen, während wir kurze Zeit vorher in Allora* Männchen der Art Little Red Flying-fox in Fortpflanzungsstimmung beobachten konnten.

Begattung, Geburt und Säugen der Jungen, alle diese Tätigkeiten werden kopfüber hängend durchgeführt. Nur zur Defäkation (Abgabe von Kot) dreht sich das Tier um und hält sich mit den freien Zehen der Vorderbeine fest.
Die Hoden der Männchen befinden sich normalerweise in der Bauchhöhle, erst während der Fortpflanzungszeit wandern sie nach außen in den Hodensack (siehe Bild unten links).
Bei der Paarung umklammert das Männchen das Weibchen mit den Vorderbeinen/Flügeln von hinten und führt die Begattung in dieser Position durch. Danach wird eine Zeit lang die Annäherung weiterer Männchen verhindert. (siehe Bild oben rechts: Meist sieht man nur ein "Durcheinander" von Füßen, denn Körper und Kopf des Weibchens werden von den Flügeln des Männchens verdeckt.
Bei den meisten Arten kommt nur ein anfangs noch nacktes Junges zur Welt, das sich sofort an der Mutter mit Hilfe seiner Krallen und der gebogenen Milchzähne festklammern kann. Die Mutter besitzt zwei achselständige Zitzen zum Säugen der Jungen. Im ersten Monat werden die Jungtiere zur Futtersuche mitgenommen. Danach verbleiben sie in der Nacht allein am Ruheplatz. Nach circa einem halben Jahr sind sie selbständig und werden nicht mehr von der Mutter betreut.

Weitere Bilder und Informationen über Flughunde

Eine sehr große Flughund-Kolonie fanden wir im südlichen Queensland: In dem kleinen "The Palms NP" bei Cooyar am nördlichen Ende des New England Hwy´s (ausgeschildert) und
* eine kleine Kolonie im kleinen Ort Allora ebenfalls am New England Hwy nördlich von Warwick gelegen - diese Kolonie befand sich in den Bäumen, die den Bach begleiten, in der Nähe des öffentlichen Picknickplatzes (ebenfalls kostenloser Übernachtungsplatz).
In New South Wales findet man sehr große Kolonien z.B. in Wingham und dann auf einer Flussinsel in Bellingen.

image-footerFlughund, Fortpflanzung
Flughunde (Little Red Flying-fox), links Männchen in Paarungsstimmung, rechts Paarung