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Fregattvogel, ein Pirat der Lüfte, ein Akrobat der Lüfte
Binden-Fregattvögel (Great Frigatebird), die Piraten tropischer Lüfte, gelangen auch nach Lady Elliot Island

Binden-Fregattvögel (Great Frigatebird):

Erinnerungen an Reisen in die Karibik und nach Galapagos vor vielen Jahrzehnten wurden wach, als wir diese eleganten Segler am Himmel über Lady Elliot nach Beute suchen sahen. Wie oft habe ich damals an unberührten Stränden Yucatans im Korallensand gelegen und diese Vögel wegen ihrer eleganten und manchmal akrobatischen Flugkunst bewundert.

Anpassungen der Fregattvögel an das Hochleistungs-Fliegen:

Als perfekte Segler befinden sich diese Vögel fast immer in der Luft, meist nicht allein, sondern in Gesellschaft. Man findet sie außerhalb der Brutzeit in Küstennähe oder auf dem offenen Ozean, nie im Landesinneren, aber nur in den tropischen Zonen. Sie brüten in Kolonien auf kleinen Ozeaninseln, wo Gebüsch oder Baumbewuchs (z.B. Mangrove) vorhanden ist.

Ihre schmalen langgestreckten, leicht eingeknickten Flügel ermöglichen das scheinbar schwerelose Segeln und Gleiten. Ihre hoch pneumatisierten Knochen verringern ihr Körpergewicht deutlich. Trotzdem haben sie eine hohe Festigkeit, was durch die Knochenbälkchenstruktur erreicht wird. Die Beine sind verkürzt, so dass sie damit weder laufen noch schwimmen können. Sie ermöglichen dem Vogel nur das Sitzen auf einem Ast. Im Fluge sind sie im Gefieder verborgen. Deswegen kann der Beckengürtel auch nur schwach ausgebildet sein, was wiederum Gewicht spart. Durch Schließen und Spreizen des gegabelten Schwanzes kann das Tier außergewöhnlich geschickt steuern. Der kräftige lange Schnabel endet in einem Haken, der als Waffe bei der Attacke auf andere Seevögel dient, aber auch zum Festhalten von schlüpfriger Beute.
All diese Merkmale benötigen diese Tiere für die Nahrungsbeschaffung.

Nahrungserwerb der Fregattvögel:

Bekannt sind diese Vögel für ihren Beuteerwerb als Kleptoparasiten - wohl auch, weil dieses spektakuläre Verhalten meist in Landnähe zu beobachten ist. Sie lauern heimfliegende andere Seevögeln auf - häufig Tölpel, aber auch Seeschwalben, Kormorane, Pelikane und Möwen - und attackieren diese so lange im Flug - sie schnappen nach deren Schwanz oder Flügel - bis diese Ballast abwerfen, d.h. ihre Beute auswürgen. Danach brechen die Fregattvögel den Angriff sofort ab und stürzen sich hinter der fallenden Beute her. Fast immer erreichen sie diese, bevor diese auf die Wasseroberfläche auftrifft. Dabei sind sie mit ihrer großen Wendigkeit allen anderen Vögeln immer überlegen.
Diese Art des Nahrungserwerbes wurde mit den Überfällen von Piraten mit Fregatten verglichen, wodurch sie ihren Namen erhielten.
Die größte Menge ihrer Beute fangen sie aber selbst. Fliegende oder oberflächennah schwimmende Fische oder Tintenfische werden einfach aufgepickt, ohne dass der Fregattvogel ins Wasser eintaucht. Weiter nutzen sie das Fluchtverhalten kleiner Fische, wenn sie von Raubfischen oder Delfinen gejagt werden. Diese vollführen weite Sprünge aus dem Wasser, entschwinden dem Blickfeld des Unterwasserräubers, aber geraten in den Schnabel eines Fregattvogels.
Weiter rauben sie beim Überfliegen von Brutkolonien von Seevögeln gern unbewachte Eier oder Jungvögel.

Fregattvögel kann man manchmal auf Lady Elliot Insel sehen
Fregattvögel, die Piraten der tropischen Lüfte leben mit schwachen Füßen, die nur zum Sitzen geeignet sind.

Bindenrallen (Buff-banded Rail = Gallirallus philippensis)

Bindenrallen sind weit verbreitet in Australien, besonders an der Ostküste. Sie leben in dichter Vegetation in der Nähe von Gewässern. Diese Rallenart ist flugfähig. Sie ist omnivor und ernährt sich von kleinen Wirbellosen, aber auch von Samen oder Früchten.
Dementsprechend konnte sie diese Insel nach Wiederherstellung des Ökosystems besiedeln. Das Restaurant des Resorts von Lady Elliot ist nicht wie das auf Heron Island durch einen feinen Drahtzaun abgeschirmt. Deswegen konnten sich einige Rallen darauf spezialisieren, dort nach den Mahlzeiten nach genießbaren Essenskrümeln zu suchen, Dabei zeigen diese Tiere überhaupt keine Scheu mehr. Die Ernährungsmöglichkeiten scheinen für die Rallen auf dieser Insel aber so begrenzt zu sein, dass nur jeweils ein Küken eines Geleges heranwachsen kann, die Population also noch nicht überhand genommen hat.

Sogar Rallen haben auf die Insel Lady Elliot gefunden
Die schlecht fliegenden Bindenrallen haben auch nach Lady Elliot Island gefunden