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Regenwald im Dorrigo Nationalpark
Üppiger Regenwald im Dorrigo NP, am attraktiven Wonga Walk

Dorrigo Np: Wanderweg Wonga Walk:

In der Nähe des Picknickplatzes The Glade Picnic Area befindet sich der "Walk with the Birds boardwalk", ein Holzsteg auf halber Baumhöhe, der das Beobchten von Tieren des Waldbodens wie auch von denen der Baumkronen ermöglicht. Es lohnt sich, hier etwas zu verweilen.
Besonders interessant fanden wir den Wonga Walk, der einen interessanten Einblick in die Pflanzenwelt eines subtropischen Regenwaldes bietet, vorbei an riesigen Brettwurzelbäumen, an Giant stinging trees, an Lianen bewachsenen Baumstämmen, an Würgefeigen oder an Baumfarnen.

Weitere Seiten über den Regenwald: Ökologie des Regenwaldes, Artenvielfalt im Regenwald, Brettwurzeln und Stammblütigkeit, Würgefeige, Lianen, Rotangpalme, Fächerpalmen, Epiphyten, Baumfarn, Bootfarne

Vorsicht:
Bei feuchtem Wetter muss man auf Landblutegel (leeches) achten. Sie übertragen zwar keine Krankheiten, aber gerade anregend ist es auch nicht, wenn man diesen Tieren unfreiwillig Blut spendet. In diesem Fall kann man sie einfach mit dem Fingernagel wegschnipsen.
Es hat sich als günstig erwiesen, sich am Beginn der Wanderung gezielt mit den australischen Handelsmarken eines Antimückensprays ("Rid" oder "Bushmen") einzusprühen und zwar nur die Schuhe und das Ende der Hosenbeine.
Eine Berührung der Blätter oder des abgefallenen Laubes des Giant stinging trees sollte man auf jeden Fall vermeiden. Wir haben es zwar noch nicht ausprobiert, aber es soll deutlich stärker als bei unserer einheimischen Brennnessel brennen.

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Giant stinging tree im Dorrigo NP - die Blätter sollen fürchterlich stark nesseln

Australische Brennnessel (Stinging Tree = Dendrocnide spec.)

Zu dieser Gruppe gehören vier verschieden große Arten: von einem 1m hohen Busch bis zum Giant Stinging Tree, einem Baum, der bis zu 35m Höhe heranwachsen kann. Man erkennt sie leicht an den großen herzförmigen Blättern (Bild Mitte). Sie wachsen überall dort, wo im Regenwald genügend Licht vorhanden ist: am Rande eines Wanderweges, eines Baches oder dort, wo ein umgefallener Baum eine Lichtung geschaffen hat. Für die Bewohner der Regenwaldgebiete von Queensland und New South Wales ein problematischer Baum, aber als Tourist kann man ihnen leicht aus dem Wege gehen und die Blätter und alle anderen Teile dieser Bäume nicht berühren. Auch abgefallene, halb vermoderte Blätter können noch brennen. Alle Arten gehören zu den Brennnessel-Gewächsen, die wir ja auch aus Mitteleuropa kennen.

Diese Arten haben Tausende von Brennhaaren auf ihren Blättern und Stängeln. Es sind 01-2mm lange hohle Härchen, deren Wände aus glasartigen Silikaten bestehen. Im Inneren befindet sich ein Giftcocktail, der außerordentlich schmerzhaftes Brennen und Stechen über Tage und sogar Wochen verursachen kann. Bei Berührung bricht die Spitze ab, es entsteht ein Kanüle ähnlich einer medizinischen Spritze, sie durchstößt die Haut und entlässt das Gift in die Wunde. Bei einer Berührung geschieht dieses zugleich durch Tausende von Brennhaaren, die eine Menge hochwirksamer Stoffe in die Haut injizieren, das - anscheinend, man muss nicht alles selbst überprüfen - ein ganz massives Brennen und Schwellungen über Wochen verursachen kann. Auch tote Blätter verlieren diese Fähigkeit nicht.

Diese Brennhaare sind für die Pflanzen ein guter Schutz vor Fraßschäden durch Wirbeltiere. (Nur Flughunde scheinen nicht durch die Stinging Trees belästigt zu werden.) Das hindert Insekten aber nicht, die Blätter dieser Pflanzen zu fressen, was an den Fraßschäden - Löcher in den Blättern - ersichtlich ist.

Für diejenigen, die die Folgen genau wissen wollen: Detaillierte Beschreibung der Schmerzen und ein neues Behandlungskonzept:

Dorrigo NP, Regenwald mit Baumriesen
Dorrigo NP: Baumriese am attraktiven Wonga Walk