Australische Trappe oder Wammentrappe (Ardeotis australis = Australian Bustard),
ein Laufvogel der Savanne
Die Trappen wurden im 19. Jahrhundert in Australien zu Tausenden abgeschossen, fast bis zur Auslöschung der Art. Jetzt stehen sie aber unter Schutz, ihr Bestand ist aber durch Füchse und durch die Zerstörung ihres Habitats (Grassteppen und Trockensavannen werden in Weiden oder Weizenfelder umgewandelt) gefährdet. Deswegen ist es immer wieder eine Besonderheit, auf eines dieser bis zu 1m großen majestätischen Laufvögel zu treffen. Beeindruckend, weil dieser Vogel bedächtig mit hoch erhobenem Kopf, fast möchte man sagen hochmütig, durch die Savanne schreitet.
Australische oder Wammen-Trappen sind in Australien die schwersten flugfähigen Vögel. Sie vermehren sich nur langsam, sind dafür aber sehr langlebig. Sie sind angepasst an stabile Lebensräume wie Steppen und offene Savannen.
Kräftige lange Beine und das Fehlen der Hinterzehe kennzeichnen sie als Laufvögel. Der Hals ist lang, der Schnabel kurz und kräftig, der Körper recht massig. Eine Bürzeldrüse zum Einfetten des Gefieders fehlt, was wohl in den semiariden Zonen nicht nötig ist.
Sie sind recht scheu und erstarren bei einer Störung in einer Pose mit gestreckten Hals und in den Himmel weisenden Schnabel. Beim weiteren Näherkommen der Bedrohung stolzieren oder laufen sie davon und bringen sich so frühzeitig in Sicherheit, so dass sie nicht auffliegen müssen. Nur bei überraschendem Auftreten eines Feindes fliegen sie sofort auf und demonstrieren beeindruckend, dass sie trotz ihres hohen Gewichtes auch fliegen können.
Die Trappen leben nomadisch und streifen einzeln oder in einer kleinen Gruppe umher. Beide Geschlechter sehen einander ähnlich, das Weibchen ist nur ein wenig kleiner und die Kappe brauner.
Die Trappen sind tagaktive Vögel, die in trockenen Ebenen, in Savannen oder im offenen grasigem Buschland (so bevorzugen sie das "Tussock grasland") nach Futter suchen. Sie sind Allesfresser (omnivor): Ihre Nahrung besteht aus Insekten und anderen Gliederfüßlern, Schnecken, kleinen Wirbeltieren wie Nagetieren, Schlangen oder Eidechsen, aber auch aus pflanzlichem Material wie Blätter, Knospen, Samen und Früchte. Von Buschfeuern werden sie angelockt, sie machen dann leicht Beute, Kleintiere, die vor dem Feuer fliehen.
Diese Vögel haben keinen Kropf, dessen Arbeit übernimmt ein kräftiger Magen zusammen mit geschluckten kleinen Steinchen. Das notwendige Wasser entnehmen sie normalerweise ihrer Nahrung. Wenn sie trotzdem einmal Wasser trinken sollten, so können sie dieses aktiv aufsaugen und müssen nicht wie die meisten anderen Vögel das Wasser in den Schnabel schöpfen, um es nach Heben des Kopfes herunterschlucken zu können.