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Bunya Mountains NP, Wanderwege im Regenwald
Bunya Mountains NP: auf einem Wanderweg durch den temperierten Regenwald

Bunya Mountains NP:

Inmitten einer intensiv landwirtschaftlich genutzten Region liegt auf einem ca. 1000m hohen Hochplateau der Bunya Mountains Nationalpark. (Wegen dieser Höhe kann es in den Wintermonaten, besonders nachts, kalt werden. Es kann sogar schneien.) Es ist der Rest eines ca. 30 Mio Jahre alten Schildvulkanes, der durch die Erosion sein heutiges Aussehen bekommen hat. Das Hochplateau fängt mehr als 1000mm Regen im Jahr ab, die Erde ist tiefgründig und nährstoffreich. Dieses ermöglicht das Wachstum eines üppigen Regenwaldes. Hier können die seltenen Araukarien (Bunya- und Hoop Pine) wachsen. Aber auch hier ist der Wald nicht unberührt, die großen zusammenhängenden Bestände dieser Nadelbäume sind den Holzfällern der vergangenen Jahrhunderte zum Opfer gefallen.

Dieser Park - nordwestlich von Brisbane gelegen - ist leicht auf asphaltierten Straßen von Kingaroy-Dalby (Bunya HWY) oder vom nördlichen Ende des New England HWYs zu erreichen. Die kleine Straße vom kleinen Ort Yarraman aus ist nach unserer Meinung am idyllischsten, ist aber teilweise sehr steil.

Bunya Mountains National Park, Camping in Dandabah
Camping in Dandabah im Bunya Mountains National Park, rechts: Dickschnabel-Würgerkrähen (Pied Currawong) als Camp-Plünderer

Camping im Bunya Mountains NP:

Dort wo früher eine Holzfällersiedlung stand, ist heute neben anderen Tourismusbauten die gepflegte Campsite Dandabah, eine leicht geneigte Rasenfläche mit WC und Warmwasser-Duschen. Ganz in der Nähe ist die Ranger Station (sehr hilfsbereite Ranger), mit Informationszentrum, ein Cafe, ein schön gelegener Picknickplatz mit Gasgrills.

Morgens und abends kommen Rothals-Wallabys (Red-necked Wallaby) zum Grasen auf die Rasenflächen dieser Siedlung, nachts kann man Langnasenbeutler (Long-nosed Bandicoot) finden, die im Camp auf der Suche nach Nahrung herum huschen. In den Frühlingsmonaten haben wir tagsüber Seiden-Laubenvögel, Prachtstaffelschwänze, Papageien (King-Parrot und Rainbow Lorikeet) und manchmal Prachtfinken (Red-browed Finch) im Camp beobachtet. Vor den Campfledderern (Würgerkrähen, Currawongs, und Kookaburras) muss man wie so häufig seine Essensvorräte schützen (siehe kleines Bild oben rechts). Wir haben es sogar erlebt, dass sie im offenen Auto nach Nahrung suchten.

Es gibt zwei weitere Campsites im Park, nur mit Basiskomfort, also mit Pit-Toiletten, aber mit Feuerstätten, der Ranger liefert hier sogar Feuerholz. Diese sind stärker für Zelter vorgesehen als die Dandabah Campsite. Weiterhin findet man einige weitere Picknickplätze.

Bunya Mountains NP: links der Stamm einer alten Würgefeige, rechts der einer Araukarie (Bunya Pine)

Wanderungen im Bunya Mtns NP:

Es gibt eine Vielzahl von Wanderwegen, die durch verschiedene Vegetationszonen des Parks führen. Zwei sind hervorzuheben: Einmal vom Dandabah Camp aus startend der "Scenic Circuit", 4km lang, der die schönsten Teile des Parks zeigt, und dann der "Mt. Kiangarow track" von "Burton´s well" aus beginnend, 2,3km lang, der an einer Reihe von uralten Grasbäumen entlang zu einem Aussichtspunkt führt.
Bei den Wanderungen sollte man nicht mit Blättern Brennnesselbaumes (Stinging Tree) in Kontakt kommen, sie sollen weitaus stärker brennen als unsere einheimischen Brennnesseln.

Gefahren durch Zecken im Bunya Mtns Nationalpark:

Bei allen Wanderungen muss man auf Zecken achten und sollte nicht durch hohes Gras gehen oder durch Gebüsch kriechen. Nach jeder Wanderung - spätestens am Abend - sollte man kontrollieren, ob man nicht doch von einer "auserwählt" worden ist (Kopfhaut nicht vergessen!).

Zecken kommen im Bunya Mountains NP recht häufig vor. Anscheinend sind die hier häufig vorkommenden Wallabys Träger dieser Blutsauger (Foto ganz unten rechts - Zecken haben sich am rechten unteren Augenlid des Wallabys festgesaugt).
Weiterhin können bei feuchtem Wetter Landblutegel auftreten.

Deswegen sprühen wir zur Vorsicht immer in solchen Fällen die Hosenbeine, Schuhe und die Oberseite des Hutes mit einem Antimückenmittel ein (Rid oder Bushman). Es verringert nach unseren Erfahrungen die Wahrscheinlichkeit eines Befalls von diesen ungeliebten Blutsaugern.
Landblutegel übertragen keine gefährlichen Krankheiten, während eine bestimmte Zeckenart - die Schildzecke - sie kommt nur im Osten Australiens vor - in seltenen Fällen die sogenannte Zeckenparalyse übertragen kann.
Wird die Zecke nicht spätestens nach 24 Stunden entfernt*, so können die ersten Symptome einer Paralyse auftreten, ein Kribbeln im Gesicht und an den Händen und Füßen. Wenn jetzt die Zecke nicht entfernt wird und keine Behandlung in Angriff genommen wird, kann es zu schwerwiegenden Lähmungen kommen. Durch Entfernen der Zecke und durch eine Behandlung heilt diese Krankheit ohne Folgen ab.

*Zecken werden bekannterweise mit einer Pinzette entfernt. Am besten eignet sich eine mit einer feinen Spitze. Man fasst möglichst tief in der Haut die Zecke am Kopf an und zieht sie langsam heraus. Dabei sollte die Zecke nicht stark gequetscht werden, sonst sondert sie vermehrt Speichel in den Stichkanal ab. Die Einstichstelle wird danach desinfiziert. Ein Herausdrehen oder vorheriges Abtöten der Zecke mit Öl, Uhu etc. ist kontraproduktiv und sollte auf jeden Fall unterbleiben.
Zecken bohren sich erst nach vielen Stunden in die Haut ein, nur dann kann eine Infektion erfolgen. Da hier im Osten Australiens eine eventuelle Infektion nicht ungefährlich ist, sollte man bei einem Infektionsverdacht auf jeden Fall zum Arzt gehen.

Rotnacken-Wallabys im Bunya Mtns NP, Campingplatz Dandabah
Rothals-Wallabys kommen nachmittags ins Camp Dandabah, manche sind von Zecken befallen (rechts: am Augenlid)