Die Delfine der Shark Bay:

In den 60iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts begannen Fischer Delfine, die in der Nähe des Anlandungspunktes jagten, mit Fischabfällen zu füttern. Diese lernten diese bequeme Art, an Futter zu kommen, recht schnell schätzen und besuchten auf ihren Streifzügen regelmäßig diesen Strandabschnitt.

Nachdem dieses Geschehen wachsende Scharen von Besuchern angelockt hatte, machte man daraus eine touristische Attraktion und baute die notwendige Infrastruktur auf. Heutzutage steht im Touristen-Resort von Monkey Mia neben Strandhäuschen, Appartements, Restaurants und Backpacker-Übernachtungsplätzen auch ein Campingplatz zur Verfügung.

Diese Möglichkeit, Delfinen so nahe zu kommen, lockte Wissenschaftler an, die seit den 80iger Jahren Informationen über Verhalten, Ökologie, Genetik, Kommunikation, Sozialstruktur, Stammbäume, Feinde und Beute der Delfine der Shark Bay sammeln.

Die Delfine der Shark Bay sind Große Tümmler, die bis zu 300kg schwer werden können. Charakteristisch ist die Form der Schnauze, namensgebend für den englischen Namen: Bottlenose Dolphin (bottlenose = Flaschennase). Zusätzlich erkennt man sie an der sichelförmigen dunklen Rückflosse (siehe Bild unten).

Links: Delfine im flachen Wasser auf der gemeinschaftlichen Jagd, rechts: Anpassungen an das Leben im Wasser

Große Tümmler leben in engen sozialen Verbänden, den Schulen, die auf dem offenen Meer viel größer sind als in der Shark Bay. Sie verständigen sich untereinander mit Hilfe von Pfeiftönen. Über Klicklaute sehr hoher Frequenz orientieren sie sich im trüben Wasser nach dem Prinzip des Echolotes. Auch auf die Jagd gehen Delfine in einer Gruppe (siehe Bild oben links) und erhöhen dadurch ihre Erfolgschance.
Weitere Infos in englischer Sprache über das Echolot der Delfine im Internet.

Soziale Gruppen spielen auch eine Rolle in der Abwehr von Hai-Attacken - fast 3/4 aller Tiere zeigen Narben von Kämpfen mit Haien - und bei einer erfolgreichen Jungen-Aufzucht.
Die soziale Struktur der Delfine der Shark Bay scheint so komplex zu sein, wie wir es sonst nur von Menschenaffen kennen. Delfinmännchen bilden zur Paarungszeit Allianzen, um Weibchen anderen Gruppen zu "stehlen" und um sie vor anderen Männchen zu "hüten". Es werden keine Reviere verteidigt, wie bei vielen anderen Tieren, sondern "nur" die Weibchen.

Weitere wissenschaftliche Ergebnisse der Delfin-Forschungsstation in englischer Sprache von Monkey Mia im Internet.