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Den Dugongs  der Shark Bay auf der Spur mit einem Katamaran
Segeltörn mit dem Katamaran zu den Seekühen der Shark Bay

Die Dugongs (Gabelschwanzseekühe) der Shark Bay:

Mit dem Katamaran zu den Meeresjungfrauen:
Neben den berühmten Delfinen leben in der Shark Bay aber auch namensgebende Haie - im Sommer zwei Dutzend verschiedener Arten, fast alle sind für den Menschen ungefährlich - und eine große Population an Gabelschwanz-Seekühen (Dugongs).
Die warmen flachen Gewässer der Shark Bay bieten optimale Bedingungen für Seegras (die einzige Blütenpflanze, die das Meer erobern konnte), ca. 4000 km2 der Shark Bay sind mit Seegraswiesen bewachsen, weltweit der größte bekannte zusammenhängende Bestand.

Seekühe sind ans Wasserleben angepasste träge walzenförmige Säuger (Huftiere) mit einer großen waagerecht gestellten Schwanzflosse - bei den Gabelschwanzseekühen ist sie zweizipfelig - und flossenartigen Vorderextremitäten. Die Hinterbeine sind völlig rückgebildet, so dass sie sich nicht wie die Robben an Land fortbewegen können. Die Milchdrüsen sind brustständig, weswegen sie wohl in der Antike als Seejungfrauen oder Sirenen bezeichnet worden sind. Sie sind reine Pflanzenfresser (herbivor) und weiden Seegras ab. Dabei fressen sie hauptsächlich deren Rhizome*, die große Mengen an leicht verdaulichen Kohlenhydraten enthalten, und nicht die faserreichen Blätter. Auf geschickte Art graben sie die Rhizome aus dem Boden und entfernen durch Schütteln des Kopfes anhaftendes Sediment. Um genügend Nährstoffe daraus gewinnen zu können, fressen sie pro Tag ca. 50 kg Seegras.

Gabelschwanzseekühe kommen im gesamten tropischen indopazifischen Raum vor, vom Roten Meer bis zu den Küsten Ostasiens. Überall ist ihr Bestand gefährdet oder sogar ausgelöscht. Die größten Gefahren sind Umweltgifte, die ihre Nahungsgrundlagen zerstören, Motorbootsverkehr, wodurch sie schwere Verletzungen erleiden und die Jagd. Nur rund um Australien ist der Bestand gesichert. Man schätzt, dass allein in der Shark Bay ca. 10 000 Tiere leben, das entspricht ca. 10%, im gesamten Bereich Australiens ca. 80 000 Seekühe, das entspricht ca. 80% des Weltbestandes.

Besuch der Seekühe der Shark Bay:

Segeltouren mit Katamaranen zu den jeweiligen Futter- und Aufenthaltsplätzen der Dugongs werden in Monkey Mia angeboten. Bei durch Wellen und Sturm getrübtem Wasser sieht man aber nicht viel von diesen scheuen Tieren (oben zwei Beispiele von 32 Sichtungen). Während des Grasens müssen die Tiere regelmäßig alle paar Minuten auftauchen und atmen. Dabei strecken sie nur die Kopfoberseite mit den Nasenöffnungen aus dem Wasser (Fernglas). Mehr sieht man nicht.
Es ist also günstig, ruhiges Wetter und klares Wasser zu nutzen. Ansonsten war solch eine Segeltour auch ohne Dugongs für uns ein Erlebnis.

*Rhizome nennt man verdickte Erdsprosse, die im Boden - meist waagerecht - unbegrenzt wachsen und die große Mengen an Kohlenhydraten speichern können. Es sind keine Wurzeln, obwohl sie so aussehen. Ihre Anatomie und das Fehlen von bestimmten Wurzelmerkmalen beweist dieses.

Dugongs in der Shark Bay
Bei Wellengang sieht man von den Seekühen, Dungongs, nicht viel