Bootsfahrt auf dem Adelaide River - Jumping Crocodile Cruise:
Auf solch einer Bootsfahrt kommt man großen Leistenkrokodilen ( Saltwater Crocodile oder kurz "Salties") sehr nah.
Diese Tiere bewohnen bevorzugt die Flussmündungen und Mangrove-Sümpfe, wobei sie problemlos zwischen Salz- und Süßwasser wechseln können.
Reptilien können im Allgemeinen ohne Probleme den Wechsel zwischen Salz- und Süßwasser ertragen. Die stark verhornte Haut lässt weder Gase noch Wasser hindurch. Dadurch sind sie im Meer geschützt vor dem Verlust an Wasser aus ihrem Blut und ihren Zellen durch Osmose, und genau so vor Wasseraufnahme beim Leben im Süßwasser.
Man hat die "Salties" schon auf Wanderschaft weit ab von jedem Land im Meer angetroffen. Sehr lange Schwimmzeiten ohne Nahrungsaufnahme ertragen sie nicht so sehr mi Hilfe ihrer Fettreserven, sondern durch ihre Möglichkeit, ihren Stoffwechsel noch über das normale Maß hinaus drosseln zu können.
Während der Ebbe, die sich weit in den Fluss hinauf auswirkt, sonnen sie sich häufig, um auf die erforderliche Betriebstemperatur von kurz über 40°C zu kommen. Bei dieser Körpertemperatur laufen alle Prozesse im Körper am schnellsten ab, sie können am schnellsten reagieren und am besten verdauen.
Siehe auch die folgenden Seiten: Ort der höchsten Dichte von Leistenkrokodilen
Energiehaushalt bei Krokodilen:
Krokodile sind außerordentlich sparsame Nahrungsverwerter und kommen mit wenig Nahrung aus. Säugetiere benötigen ca. 80% der durch die Nahrung aufgenommenen und durch die Verbrennung freigesetzten Energie zur Aufrechterhaltung ihrer Körpertemperatur, also zum Aufheizen ihres Körpers. Krokodile sind zwar faktisch auch gleichwarm, erreichen dieses aber durch ihr Verhalten. Wenn die Körpertemperatur sinkt, sonnen sie sich, nehmen also die Wärme der Sonnenstrahlung auf, bis das Optimum erreicht ist. Erst danach können sie wieder im Wasser auf Jagd gehen. Da sie aber keine ausreichende Wärmeisolation des Körpers haben, verlieren sie dort wiederum schnell ihre Körperwärme.
Die geringeren "Betriebskosten" ihres Körpers ermöglichen ihnen das Überstehen relativ langer Hungerzeiten - bis zu einem Jahr - und ein Auskommen mit geringen Nahrungsmengen. Ein großer Teil der Nahrung kann also in Körpermasse umgewandelt werden.
Sie können aber nicht jederzeit auf Jagd gehen und ihre Verbreitung ist sehr begrenzt. Dort, wo es nicht heiß genug ist, können sie nicht leben, in Grenzbereichen erreichen sie nicht die volle Größe. Deswegen kommen sie nur in den tropischen Gegenden Australiens vor, wobei z.B. die Tiere, die im Daintree River in Queensland leben, schon zum Grenzbereich gehören - sie werden dort "nur" ca. 4 1/2 m lang.
Die langen Tauchzeiten (bis zu einer Stunde) werden aber besonders durch die weitere Drosselung des Stoffwechsels ermöglicht, so können sie z.B. die Herzschlagfrequenz auf zwei Schläge in drei Minuten senken.