Honigesser, Singing Honeyeater,  Lichenostomus virescens
Pfeif-Honigfresser (Singing Honeyeater = Lichenostomus virescens), beim Besuch einer Grevillea

Honigfresser (Lichenostomus virescens) im Alice Springs Desert Park:

Dieser Honigesser (Singing Honey eater = Lichenostomus virescens) ist in Australien weit verbreitet und kommt in vielen Landschaftsformen westlich der Great Dividing Range vor, besonders in der Strauchsavanne, aber auch in den Vorstädten des Westens. Seinen Namen trägt er eigentlich zu Unrecht, denn viele seiner Rufe sind nicht melodiös.

Unabhängig voneinander haben sich auf den verschiedenen Kontinenten Blüten besuchende Vögel gebildet, die ähnliche Anpassungen haben. In Amerika die Kolibris, in Afrika die Nektarvögel und in Australien die Honigesser. Biologen sprechen von einer konvergenten Entwicklung oder von einer Analogie.
Die Honigesser in Australien sind am wenigsten spezialisiert auf Nektar als Nahrung, daneben nutzen sie - je nach Art - auch Früchte oder Insekten.

In Australien gibt es viele Vogelarten, die sich auf Blütenbesuche spezialisiert haben, viele Pflanzen - besonders Bäume - ermöglichen dieses durch Blütenreichtum und Produktion großer Mengen an Nektar. Bei jedem Besuch einer Blüte dienen diese Vögel dann auch als Bestäuber. In einer Koevolution haben sich die besonderen Merkmale von Blüten und Blütenbesucher zu gegenseitigem Nutzen ausgebildet.


Nektar enthält neben Wasser nur verschiedene Zuckerarten, er ist praktisch frei von Eiweiß. Deswegen können die Vögel zwar ihren Wasserbedarf - wichtig in halbariden Landschaften - und den Energiebedarf, nie aber den Bedarf an Proteinen decken. Deswegen fressen sie immer auch anderes. Der Singing Honeyeater gehört zur Gruppe der Früchtefresser, neben Nektar und Früchten frisst er aber
auch Insekten.

An seiner charakteristischen Schnabelform - lang, schmal, leicht gebogen - ist erkennbar, dass der Singing Honeyeater Blüten besucht, um Nektar zu trinken. Durch die pinselförmige Zungenspitze kann der Vogel Flüssigkeiten auftunken, durch seitliches Einrollen der Zunge kann er eine Röhre bilden, wodurch Zuckerwasser sogar aufgesaugt werden kann.

Die Honig-Grevillea oder Flammen-Grevillea ist angepasst an semiaride Standorte von West- und Zentralaustralien, besonders durch die zerschlitzten, fast nadelförmigen Blätter reduziert dieser attrakive Strauch seine Verdunstungsrate. Er bietet den bestäubenden Vögeln große Mengen an Nektar, so dass sich der Besuch dieser Blüten für den Pfeifhonigesser lohnt.
Yellow flame grevillea, desert grevillea

Weitere Information über die australische Gruppe der Honigfresser.

Alice Springs Desert Park:

Viele Touristen starten in Alice Springs um das rote Zentrum Australien zu erleben. Was könnte besser sein, als mit einem Besuch im Desert Park zu beginnen? Es ist ein Zoo, der in einem botanischen Garten liegt, er zeigt Fauna und Flora des semiariden Outbacks. Drei verschiedene Wüsten-Biotope werden gezeigt

Um die Tierwelt des ariden Zentrums kennen zu lernen, lohnt sich ein Besuch des Alice Springs Desert Park, der in 15 Minuten von Alice Springs zu erreichen am fuße der Macdonnell Ranges gelegen ist. In einer blühenden Halbwüsten-landschaft liegen die Gehege mit den typischen Tieren des roten Zentrums: In einem Nachthaus kann man nachtaktive Schlangen, Echsen und Beuteltiere beobachten. Wo kann man sonst Bilbys oder Malas beobachten? Kleine Beuteltiere, die kurz vor dem Aussterben stehen. Aber auch Kängurus und Emus kann man nah kommen, sie werden in Gehegen gehalten.

Mit Hilfe von Audio-Führer in deutscher Sprache kann man an bestimmten Posten interessante Erklärungen über die Flora oder über Tiere bekommen. Shows zeigen frei lebende Raubvögel, die ihre Beute erhaschen, ihre verschiedenen Fangtechniken werden demonstriert. "Birds of Prey Show"

Honigesser (Singing Honeyeater = Lichenostomus virescens) beim Saugen von Nektar
Pfeif-Honigesser (Singing Honeyeater = Lichenostomus virescens) beim Saugen von Nektar