Gregory Nationalpark, Big Horse Creek Camp:
Im August 2011 auf der Fahrt von Katherine nach Westen zum Keep River NP:
Lange Strecken ohne eine Ansiedlung, 500km nichts als wilde Savanne, locker stehende Bäume und hohes trockenes Gras.
Hitze. Der Gregory Nationalpark. Für uns, die wir "nur" einen 2WD-Wagen fahren, gibt es fast keine Möglichkeiten,
denn der wenig erschlossene Park lässt sich nur mit einem Geländewagen erkunden.
Australische Baobabs (BoabTrees) am Straßenrand. Sie speichern in ihren aufgeblasenen Stämmen in bestimmten Geweben Wasser,
um die Trockenzeit zu überstehen. Dabei haben junge Bäume noch schlanke Stämme, erst mit wachsendem Alter entsteht
die typische Flaschenform und noch später eine mächtige Walzenform.
Bekannt sind sie aus Afrika und Madagaskar; im Nordwesten Australiens wachsen sie in der Kimberley-Region nördlich
des HWY´s zwischen Victoria River und Broome. Sonst nirgends auf der Welt. Ein Hinweis, dass Afrika, Madagskar und Australien
einmal eine gemeinsame Landmasse gebildet haben, das Gondwanaland, das erst am Ende des Erdmittelalters zerfiel ?
Weitere Informationen über Boabs.
Aus dem Reisetagebuch über die Nacht im Big Horse Creek Camp:
"Am Abend endlich das Big Horse Creek Camp, wenige Kilometer westlich von Timber Creek.
Als Einrichtungen eine Pittoilette, mehr nicht, aber schön gelegen. Ein flacher Hügel, umgeben von mächtigen, dickbäuchigen Bäumen,
die ihre blattlosen Äste in den Himmel strecken: ein bemerkenswerter Stand der Australischen Baobabs (Boab Tree).
Die Nacht bricht an. Musik erklingt - ein Life-Konzert in der Einöde des Outbacks! Unwirklich, schön, Romantik pur!
Schlager und Chansons gesungen von einer jungen Französin, sie wird begleitet von einer Hammondorgel.
Ein französiches Pärchen schleppt die gesamte Elektronik mit sich herum, tingelt durch Australien und versucht durch ihre Darbietungen
ihr Reisebudget aufzubessern.
Nach einem anstrengenden Tag gehen wir früh schlafen. Mitten in der Nacht, es ist 3.00,
lautes Hupen reißt uns aus den Träumen, immer wieder und dann die alarmierenden Rufe: "Bush fire". Ein Ranger fährt
durch das Camp. Und als nicht alle sofort aus den Betten fanden: "Awake! Everybody ready to leave". Man sah schon
die Flammen, baumhoch! Einige Hundert Meter entfernt. Rauchgeruch. Warten! Auch viele Australier wissen nicht, was zu tun ist
und warten ab. Warum eigentlich? Das Feuer wird weiter brennen, es wird sich durch das meterhohe dichte knochentrockene Gras
fressen und ausbreiten. Keine Feuerwehr wird zum Löschen kommen. Wer kann schon voraussagen, ob und wann es das Camp erreichen wird,
Also Abfahrt mitten durch die stockdunkle Nacht weiter gen Westen, weiter weg vom Feuer. 50 endlose Kilometer, halbmüde,
nur 50 Sachen fahrend, ständig Kängurus erwartend, die die Straße kreuzen könnten. Endlich ein einfacher Rastplatz
neben dem Highway. Wir können ohne Angst unseren Schlaf fortsetzen".