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Junge Mangrove-Bäume (Rhizophora) am Cape Hillsborough
Junge Mangrove-Bäume (Rhizophora) am Cape Hillsborough

Wanderwege im Cape Hillsborough NP: Mangrove

Der Mangrove Boardwalk (=Diversity Boardwalk) - etwa 500m landeinwärts vom Picknickplatz - führt durch verschiedene Vegetationszonen; ein Stück durch die Mangrove in der Sandy Bay (Mücken-Schutz ist normalerweise nötig!). Tafeln mit interessanten Erklärungen machen diese kleine Wanderung besonders lohnenswert.

Mangrove findet man aber auch bei einem Spaziergang am Strand von Smalleys Beach im Mündungsbereich eines kleinen Baches. Es ist die Rote Mangrove (Rhizophora spec.). Die Strömung des Wassers sorgt dafür, dass oftmals der Schlickboden weggetragen wird. Die Rote Mangrove ist daran angepasst. Sie bildet eine Reihe von Stützwurzeln aus, die dem Baum einen deutlich besseren Halt geben.

Sie erträgt die extremen Salzkonzentrationen, die hier herrschen. Durch Ultrafiltration ihrer Wurzelzellen kontrolliert sie den Eingang von Salzen. Überschüssige Salzmengen wirft sie mit ihren abgestorbenen Blättern ab.

Wie bei vielen anderen Mangrove-Arten enthält eine Frucht nur einen Samen, der am Baum nicht nur bis zur Reife verbleibt, sondern bis sich der Keimling mächtig entwickelt und große Nährstoffmengen gespeichert hat. Dieser ist meistens zusätzlich noch schwimmfähig.

Bei Rhizophora bildet sich ein stabförmiges Gebilde aus der Frucht. Es ist eigentlich ein "Steckling". (Man spricht hier auch schon von Viviparie wie bei den lebendgebärenden Säugetieren.) Reißt der Keimling während der Ebbe ab, so stürzt er hinunter und kann sich gleich in den Schlamm bohren. Dort treibt er sofort Wurzeln und bald auch die ersten Laubblätter (siehe Foto oben). Geschieht dieses aber bei Flut, so wird der schwimmfähige Keimling von der Strömung weggetrieben, bleibt bei Ebbe liegen, schlägt Wurzeln und richtet sich auf.

Rhizophora-Bäume bilden sehr schnell seitlich abstehende Stelzwurzeln (siehe Foto oben), die den Stamm stützen. Die Hauptwurzel kann sogar bald absterben. Bei älteren Bäumen kann dadurch ein Gewirr von Stelzwurzeln entstehen, die den Baum besonders bei Bodenbewegungen durch die Flußströmung abstützen. Deswegen kann Rhizophora auch an der Außenkante der Mangrove-Zone oder im Randbereich eines Flusses wachsen.

Allgemeine und ausfährliche Informationen über Mangrove-Wälder

Cape Hillsborough: Andrews Point Track
Cape Hillsborough: Andrews Point Track
Links Wanderung durch den Trockenwald, rechts: Weberameisen
Links Wanderung auf einem überwucherten Pfad durch den Trockenwald, rechts: Weberameisen

Der Andrews Point Track beginnt am Ende des Tourist Parks und führt über viele Stufen auf den Berg hinauf vorbei an einmalig schönen Aussichtspunkten über die Casuarina Beach und auf die Wedge Island (Foto oben rechts). Reste eines subtropischen Regenwaldes kennzeichnen die Hänge, charakterisiert u.a. durch die Araukarien (Hoop pine). Ansonsten herrscht ein offener Eukalyptuswald vor. Bei Flut ist man gezwungen, denselben Weg zurück zu gehen, bei Ebbe kann man hinunter zum Strand und dann zur Casuarina Beach zurückgehen oder zur Wedge Island wandern. Der Wanderweg ist wunderschön, aber schmal, steil und wenig gepflegt.

Geht man durch den dichten Uferwald (auf einem ehemaligen, überwachsenen Pfad hinter dem Platz 1 des Camps), so findet man große Bruthügel der Buschhühner. Gleichzeitig sollte man aber auf die Nester der grünen Weberameisen in den Bäumen achten. Denn die Bewohner sind höchst aggressiv.

Weberameisen (Oecophylla smaragdina) :

Wir sind es gewohnt Ameisen am Boden zu suchen, wo auch deren Nester sich befinden. Die Weberameisen leben dagegen auf Bäumen, suchen dort ihre Nahrung und bauen auch dort ihre Nester. Sie sind leicht an dem grünen Hinterleib zu erkennen (siehe Foto oben rechts).

So reagieren diese grünen Weberameisen höchst aggressiv auf die kleinsten Störungen. Sie beißen sich mit ihren Mundwerkzeugen (Mandibeln) in der Haut fest und spritzen Ameisensäure in die Wunde, was recht schmerzhaft ist. Man ist also gut beraten, ihren Nestern nicht zu nahe zu kommen.

Sie leben von allerlei Insekten und deren Larven, die sie auf den Bäumen finden. Zusätzlich halten sie sich Schildläuse, von deren süßen Ausscheidungen * sie ebenfalls leben.

Charakteristisch für diese Ameisen ist die Konstruktion ihres Nestes. Arbeiterinnen suchen sich Zweige mit grünen Blättern aus. An einer geeigneten Stelle der Baumkrone versuchen sie den Blattrand eines anderen Blattes heranzuziehen. Gelingt das, so werden sie von vielen anderen Arbeiterinnen zusätzlich unterstützt. Dazu können die Tiere sogar Ketten bilden, um "größere" Abstände zu überbrücken. Da viele solche Ketten gleichzeitig ziehen, können relativ große Kräfte entstehen. Ist eine ausreichende Anzahl an Blättern zusammen gezogen worden, so dass eine hüllenartige Konstruktion entsteht, werden Larven des letzten Stadiums (d.h. kurz vor der Verpuppung stehend) herbeigeschafft. Diese Larven können schon Seidenfäden produzieren, aus denen bei anderen Ameisen-Arten der Kokon zur Verpuppung hergestellt wird. Die Arbeiterinnen halten die bewegungslosen Larven mit den Mundgliedmaßen fest und bewegen sie von einem Blattrand zum nächsten. Dabei geben die Larven die Seidenfäden ab, die die Blattränder miteinander verbinden. Entsprechend können auch Lücken zwischen den Blättern geschlossen werden.

* Die Schildläuse saugen Pflanzensäfte, die große Mengen Zucker, aber nur wenig Proteine enthalten. Um an eine ausreichende Proteinzufuhr zu kommen, müssen sie riesige Mengen Saft aufsaugen. Die überflüssigen Zuckermengen scheiden sie dann aus.

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