Allfarblori = Regenbogen-Lori (Trichoglossus haematodus = Rainbow Lorikeet):
Bei Reisen an der Ostküste Australiens - vom nördlichen Queensland bis nach South Australia - fällt dieser farbenprächtige Sittich auf. Tagsüber sucht er in kleinen Gruppen nach Futter, am Abend bildet er laut lärmende große Schwärme, die sich in Übernachtungsbäumen einfinden.
Eigentlich sind Papageien Samenfresser, die je nach Spezialisierung Samen und Früchte, die sich in Größe und Härte unterscheiden, fressen. Dafür ist ihr Nussknackerschnabel konstruiert.
Papageien als Blütenbestäuber:
Anpassungen der Loris an ihre besondere Ernährung als Blütenbesucher:
Die Loris (Lorikeets) bilden eine Gruppe innerhalb der Papageien, sie unterscheiden sich von den anderen durch ihre Spezialisierung auf Pollen- und Nektarnahrung. Zusätzlich ernähren sie sich aber auch von Früchten, Beeren, Knospen und kleine Samen. Aber sie haben sich nicht so weit auf diese besondere Ernährungsweise spezialisiert wie Kolibris, Nektarvögel oder die Honigfresser (Meliphagidae) Australiens.
Ihre Veränderungen betreffen besonders den Schnabel, die Zunge und ihren Verdauungstrakt. So ist ihr Papageien-Schnabel vergleichsweise schmaler, länger und weniger kräftig geworden. Die Zunge ist im Vergleich länger und ihre Spitze mit einem Büschel von Papillen versehen, die der Spitze ein pinselförmiges Aussehen verleihen. Damit können gut Flüssigkeiten - wie Nektar - aufgetunkt werden. Weiterhin ist ihr Muskelmagen dünnwandig und schwach im Gegensatz zu dem der anderen Papageien und wenig geeignet, harte Samen zu verdauen.
Bei jedem Blütenbesuch bleiben Pollen an ihren Federn im Kopfbereich hängen (siehe großes Bild unten). Dadurch werden sie zu wichtigen Blütenbestäubern in Australien. Da sie auch große Entfernungen zwischen den einzelnen Standorten zurücklegen, sorgen sie für einen weiten Genaustausch bei den Bäumen, die von ihnen besucht werden.
Die meisten Bäume und Sträucher, von denen sie sich ernähren, haben keine festgelegte Blütezeit. Dementsprechend kann die zur Verfügung stehende Nahrungsmenge in einem Gebiet stark schwanken. Manchmal gibt es Nahrung im Überfluss, manchmal herrscht Mangel. Dieses hat weitgehende Auswirkungen auf die Lebensweise der Loris.
Sie leben nomadisch, so können sie jederzeit immer dort sein, wo sie genügend viele blühende Bäume finden. Dazwischen können sie weite Strecken zurücklegen, obwohl sie keine gewandten Flieger sind.