Die faszinierende Landschaft der Devils Marbles, von den Aborigines Karlu Karlu genannt
Karlu Karlu, Devils Marbles oder Teufelsmurmeln:
Ca. 140km südlich des Städtchens Tennant Creek taucht völlig überraschend aus den eintönigen Weiten des australischen Zentrums
die beeindruckende Landschaft der Devils Marbles (Teufelsmurmeln) auf. Man hat fast den Eindruck, der Teufel hätte hier seine Murmeln ausgeschüttet.
Für die dort ansässigen Aborigines ist diese Landschaft ein Heiligtum, für sie sind die Granitkugeln die Eier der Regenbogenschlange aus der Traumzeit,
sie nennen diese Karlu Karlu (=viele runde Objekte).
Einige Tausend gigantischer Murmeln aus einem rötlichen Granit liegen dort verstreut oder sogar übereinander geschichtet in einem weiten
von Spinifex-Gras bewachsenen Tal. Ähnlich wie der viel bekanntere Uluru (=Ayers Rock) glühen diese Kugeln in einem warmen Rot oder Orange auf, wenn die
ersten Strahlen der aufgehenden Sonne bzw. die letzten Strahlen der untergehenden Sonne sie beleuchten. Beide Sonnenstände bieten ein spektakuläres
unvergessliches Erlebnis und für Fotografen einen Festtag, an dem die Kamera "richtig heiß läuft".
Deswegen lohnt es sich immer, die Fahrt auf dem Stuart HWY durch das australische Zentrum so zu planen, dass man hier direkt an den
Teufelsmurmeln übernachten kann. Die einzige Unterkunft im Karlu Karlu/Devils Marbles Conservation Reserve ist ein spartanischer Campingplatz mit
Lagerfeuervorrichtungen und Pit-Toiletten. Man sollte ausreichende Mengen an Vorräten mit sich führen - besonders genügende Mengen an Trinkwasser sind
wichtig. Benzin kann man in Tennant Creek oder in Wauchope bekommen. Letzteres liegt nur ca. 9 Kilometer von den Teufelsmurmeln entfernt.
Devils Marbles, Entstehung durch Erosion (Wollsackverwitterung).
Vor ca. 1 1/2 Milliarden von Jahren kristallisierten langsam flüssige magmatische Tiefengesteine weit unterhalb der
Erdoberfläche aus und bildeten einen grobkristallinen rötlichen Granit. In späteren Jahrmillionen wurden zusätzlich mächtige Schichten
aus Sandstein darüber abgelagert, die mit ihrem Gewicht den Granit zusammenpressten. Erdbewegungen falteten später die Erdkruste dieser
Gegend auf, zerbrachen die Sandsteinschichten und drückten den Granit in die Nähe der Erdoberfläche. Als der Druck durch die dicken
Sandsteinschichten nachließ, konnte sich der Granit ausdehnen, wodurch sich Risse und Spalten (sog. Klüfte) bildeten, die im Raum ein
rechteckiges Muster entstehen ließen. Die gesamte Granitmasse wurde in unregelmäßige Quader zerteilt. Die Geologen sprechen
in solch einem Fall von einer Klüftung.
Jetzt konnte Wasser in diese Spalträume eindringen und beginnen, die Mineralien zu zersetzen. Dieses geschah
besonders an den Kanten und Ecken der Quader, da dort die Angriffsfläche größer war. Flache Schalen aus Gestein wurden abgesprengt.
Die Quader begannen ihre Kanten und Ecken zu verlieren und nahmen rundere Gestalt an. Grobkristalliner Gesteinsschutt umgab die Quader.
Geologen nennen diesen Prozess Abgrusung. Der entstehende Gesteinsschutt lagerte sich um die Blöcke herum ab und wurde später vom Wasser
weggetragen, so dass die Granitblöcke frei an der Oberfläche lagen.
Direkt an der Oberfläche sind die frei liegenden Granitblöcke dem Wetter der Halbwüste voll ausgesetzt. Am Tage dehnt
sich der Block ein wenig durch die Erwärmung aus, durch die Kälte in der Nacht schrumpft er wieder, was sich ständig wiederholt. Da Granit
aus Kristallen verschiedener Mineralien (hauptsächlich aus Quarz und verschiedene Feldspaten) zusammengesetzt ist, die sich bei Erwärmung
verschieden stark ausdehnen, wirkte sich dieses an der Oberfläche besonders stark aus. Dünne Schichten platzen ab, besonders an den Kanten,
so dass die Blöcke immer mehr Kugelform annehmen. (Geologen nennen diesen Vorgang Wollsackverwitterung.)
Der hohe Eisengehalt (besonderes Eisenoxid) dieses Granits sorgt dann für die rostrote Farbe dieser Kugeln, die besonders
bei tiefstehender Sonne erkennbar wird - siehe auch die folgenden beiden Seiten.