Versuche mit Fliegenmaden - Grubenaugen: Versuche

Versuchsanleitung:

Vorbereitung:
Als Geräte müssen vorhanden sein: zwei gleichartige mobile kleine Halogen-Spotleuchten ( 20 Watt ), ( Federstahl-)Pinzette und Glasplatte.
Für den 3.Versuch werden farbige Glas- oder Plexiglasscheiben ( max. 10 x 10 cm ) benötigt, die man vor die Spotleuchten halten kann, so dass das Licht eine bestimmte Farbe erhält: am besten: gelb, grün und rein rot ( "Klatschmohnrot" ).

Die Schmeißfliegenlarven ( Maden ), die man problemlos für wenig Geld in Anglerläden erwerben kann , müssen ständig im Kühlschrank aufbewahrt werden, sonst verpuppen sie sich recht schnell.
( Überzählige dürfen nicht unüberlegt an Terrarien-Tiere verfüttert werden, da sie von manchen Reptilien und Ampbibien nicht vor dem Verschlucken stark genug zerquetscht werden, so dass die Maden danach noch fähig sind, sich in die Magenwand der Tiere zu bohren. )

Die Maden müssen sich zu einem Tönnchen zusammenziehen, wenn man sie auf den Tisch fallen läßt. Machen sie das nicht, so stehen sie noch nicht kurz vor der Verpuppung und zeigen nicht sicher genug die negative Phototaxis ( genauer: Klinotaxis ). Manchmal muss man mehrere Larven ausprobieren, bis die Versuche sicher gelingen. Sowieso soll man nach einiger Zeit das Versuchstier wechseln, das es sonst zu sehr austrocknet.
Die Versuche müssen in einem abgedunkeltem Raum durchgeführt werden.

1. Versuch:
Eine Made taucht man kurz in lauwarmes Wasser, damit sie aktiv genug ist und auf der Glasplatte eine Kriechspur hinterlässt. Danach legt man sie auf die Glasplatte und beleuchtet sie mit einem Halogenstrahler von der Seite. Im Einklang mit der Kriechgeschwindigkeit der Larve wird die Glasplatte so verschoben, dass das Tier immer beleuchtet bleibt, die Lichtrichtung aber nicht verändert wird.

Man lässt Kriechrichtung und Verhalten der Made beobachten, die jeweilige Lichtrichtung kann mit einem Faserstift auf der Glasplatte markiert werden. Nach einigen Zentimetern Kriechstrecke wird durch Drehen der Glasplatte die Lichtrichtung geändert. Das kann man mehrfach wiederholen, bis das Tier so stark ausgetrocknet ist, dass es durch ein anderes ersetzt werden muss.

 

2. Versuch:
Eine Made wird aus genau entgegengesetzten Richtungen mit Hilfe von zwei Halogenstrahlern angeleuchtet. Durch Verschiebung der Glasplatte erreicht man es, dass die Leuchtstärken beider Lampen gleich sind, was man am Schattenwurf der Larve gut erkennen kann. Manchmal muss man die Made noch einer Leuchte stärker nähern, damit sie das gewünschte Verhalten - Kriechen in Richtung der Mittelsenkrechten bzw. Winkelhalbierenden - perfekter zeigt.
Ebenfalls durch Verschiebung der Glasplatte wird erreicht, dass das Tier sich immer in der Mitte beider Leuchtkegel befindet, obwohl es sich fortbewegt.

3. Versuch:
Der 2. Versuch wird mit farbigem Licht durchgeführt. Dazu läßt man vor die Lampen in geringem Abstand die farbigen Glasplatten halten ( Vorsicht: bei zu geringem Abstand ist durch Erwärmung ein Zerspringen des Glases möglich ), so dass die Made von der einen Seite mit rotem, von der anderen Seite mit grünem Licht bestrahlt wird. Nach der eindeutigen Reaktion der Made werden die Seiten getauscht.
Andere Farbkombinationen können gewählt werden: gelb und rot oder gelb und grün.
Reagiert die Made nicht ( mehr ) eindeutig, tauscht man sie gegen eine andere.


 
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