Herstellung von Attrappen:
Für die Herstellung von Attrappen ist farbige Knetmasse zum
Brennen in Backöfen gut geeignet. Zusätzlich benötigt
man sehr dünnen Draht ( Physik-Sammlung ).
Mit der Bastelmasse knetet man sich geeignete Attrappen, die
man an einem ca. 30 cm langen Drahtstück befestigt:
verschiedenfarbige Kugeln mit einem Durchmesser von ca. 5 mm,
von ca. 10 mm , Scheiben mit einem Druchmesser von 3- 4 cm, 2
- 3 cm lange kleine Würste, einfarbig oder schwarz-gelb gestreift.
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Jeweils mehrere der fertig gebrannten Attrappen bewahrt man am
besten in einem größeren Briefumschlag auf, damit die
Drähte sich nicht so leicht verknoten.
Versuchsvorbereitung:
Für diese Versuche eignen sich gepflegte Tiere besser
als Wildfänge, denn durch die tägliche Pflege verlieren
sie die Scheu vor den Händen der Menschen, so dass in der
Versuchssituation vor der Klasse das Beutefangverhalten
nicht durch das Fluchtverhalten blockiert wird.
Die Kröten läßt man vor dem Versuch ca. 1 Woche
hungern. Wenn sie generell gesund und gut ernährt sind, halten
die Tiere leicht solche und längere Hungerperioden aus. Verzichtet
man darauf, ist die Motivation zum Beutefangverhalten nicht besonders
hoch und die Versuchs- ergebnisse fallen nicht eindeutig genug
aus.
( Vorsicht: Kröten
haben besonders in den Ohrwülsten mächtige Drüsen,
die giftige Sekrete - verschiedene Alkaloide - enthalten. Nach
dem Berühren der Tiere sind die Hände zu waschen. Besonders
muss man darauf achten, dass man nicht mit ungewaschenen Händen
an die Schleimhäute von Mund, Augen und Nase kommt.
)
Versuche mit Attrappen zur Klärung der Schlüsselreize:
Eine Kröte wird in ein 1l-Becherglas gegeben, dessen Boden
mit feuchtem Filterpapier ausgelegt ist. Das Tier lässt man
zur Ruhe kommen, in der Umgebung sollte sich nichts bewegen.
Außerhalb des Becherglases dicht an der Glaswand werden
die ausgewählten Attrappen bewegt. Die Glaswand zwischen
Attrappe und Tier stört bei diesen Versuchen
nicht, verhindert aber sicher, dass das Tier die Plastikkugeln
ins Maul bekommen kann.
Die gewählte Attrappe hält man am Drahtende. Durch unmerkbare
kleine Bewegungen der Hand wird sie ruhig, langsam, aber ungleichmäßig
im seitlichen Blickfeld des Tieres bewegt.
Jede Attrappe wird nur kurz auf eine Reaktion geprüft, dann
benutzt man eine andere, um die Reaktion nicht zu sehr abzuschwächen.
Trotzdem muss nach einigen Versuchen ein anderes Tier genommen
werden.
Es kann Taxis, Fixieren und Zuschnappen ( Zungenschlag ) beobachtet
und die Merkmale des Schlüsselreizes analysiert werden.
Versuche mit Futtertieren:
Im seitlichen Blickfeld einer zur Ruhe gekommenen Kröte legt
man lebende Futtertiere ab: entweder Grillen, Wachsmottenlarven
oder Regenwürmer.
Kleine Beutetiere werden nach dem Fixieren blitzschnell mit der
Zunge gefangen, Regenwürmer mit den Kiefern gepackt, dann
stückweise verschluckt, wobei ein eigenartiges Wischverhalten
gezeigt wird.
( Siehe Bildserie im Teil: Tiere unserer Gewässer: Beutefangverhalten
der Kröten )
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