Aggressionsverhalten des Kampffisches

Didaktische Bemerkungen:

Untersucht man das Verhalten von Tieren, so beginnt man immer mit der Erstellung eines Kataloges von Verhaltensweisen, d.h. der Herstellung eines Ethogrammes. Dieses kann man am Beispiel des Aggressionsverhaltens des Kampffisches, den man für wenig Geld in jedem Aquariumgeschäft erwerben kann, gut einüben, da diese Tiere ihr Verhalten unabhängig von ihrer jeweiligen inneren Situation immer zeigen.
Auch die Analyse lässt sich gut mit Schülern durchführen. Die Einordnung in einen Funktions-kreis ist einfach, die Feststellung der Formkonstanz ebenfalls. Damit ist der Einstieg in das Thema Instinktverhalten bzw. Erbkoordination gegeben.

Vorbereitung

Die Kampffisch-Männchen müssen bei ca 25 bis 28°C jedes einzeln in einem Aquarium gehalten werden. Auch in Gesellschaftsaquarien kann man je einen Kampffisch halten, wenn es mit friedlichen Fischen besiedelt ist.
Man benötigt ein kleineres Versuchsaquarium - ca. 20 l - , das man nur zu 2/3 mit temperiertem Wasser füllt. ( Die Temperatur muss über die ganze Beobachtungszeit auf 25-28°C gehalten werden, zur Not muss man zusätzlich einen Aquarienheizer verwenden. ) Weiter benötigt man eine Spiegelglasplatte ( Glaser ), die so breit ist, dass man sie in das Aquarium stellen kann, ohne dass die Fische hinter den Spiegel schwimmen können.

Eleganter ist es, wenn man sich das Versuchsaquarium speziell für diesen Versuch herrichtet. Dazu klebt man mit Silikonkleber von innen zwei U-förmige Aluminium-Schienen so mit Glaskleber ein, dass man durch Hineinschieben von Platten das Aquarium teilen kann. ( U-förmige Alu- oder Plastikschienen und Silikonkleber, speziell für den Aquarienbau, sind in Baumarkten erhältlich. ) Als Trennscheiben kann man Glasplatten, Spiegel und/oder undurchsichtige Plastikplatten benutzen.

Versuch 1:
Ein Kampffisch-Männchen wird im Versuchsaquarium beobachtet. Man achtet besonders auf Färbung, Flossenhaltung, Stellung der Kiemendeckel und auf die Häufigkeit des Luftholens.

Ein Spiegel wird in das Aquarium gestellt. Wiederum beobachtet man das Verhalten des Fisches und achtet dabei auf die oben genannten Merkmale.

Versuch 2 ( für ein Versuchsaquarium mit Trennwand ):
Günstig ist es, zwei verschieden alte Kampffische zu verwenden, ein voll gefärbtes und ein junges, neu gekauftes Männchen.

In den beiden Teilen des Versuchsaquariums beobachtet man zwei Männchen, die zuerst durch eine undurchsichtige Trennwand voneinander getrennt sind.
Danach wird die Trennwand durch eine Glasplatte ersetzt. Wiederum achtet man auf die oben genannten Verhaltensbesonderheiten. ( Die Kampffische müssen immer voneinander getrennt sein, sonst beschädigen sich die Tiere im Kampf gegenseitig. )

 
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