Einführung in den Körperbau der Insekten - Seite 2

Arbeitsbogen für Schüler

Wir untersuchen den Körperbau von Insekten


Gespenstschrecken ( Extatosoma tiaratum ) kommen in den feuchten Eukalyptuswäldern Ostaustraliens vor. Dort leben sie von Blättern einer Reihe von Pflanzen.
In der Zucht kann man sie in Deutschland nur mit Himbeer- oder Brombeerblättern ernähren - andere Blätter können sie nicht verdauen.
Wir wollen die Tiere beobachten und den Körperbau genauer mit einer Lupe untersuchen.
Dazu nehmen wir die Tiere zusammen mit dem Himbeerzweig aus dem Kleinterrarium. Lässt man ihnen ein Blatt, an dem sie sich anklammern können, verhalten sie sich viel ruhiger.
Die stabförmigen Männchen müssen wir gleich so anfassen, dass sie nicht wegfliegen können.
Ohne Beschädigung lassen sich auch die Weibchen von der Unterlage lösen, wenn man die Beine vorsichtig nacheinander löst und die Tiere gleichzeitig auf die Hand kriechen lässt. Reißt man sie nur von der Unterlage ab, so krallen sie sich manchmal so fest an den Zweig, dass ein Bein an einer Sollbruchstelle abbricht.

Aufgaben:
1) Insekten erkennt man u.a. an der Dreiteilung ihres Körpers in Kopf, Brust und Hinterleib.
Jeder dieser Abschnitte hat sich auf bestimmte Aufgaben spezialisiert.
Welche Organe befinden sich an diesen Abschnitten? In welcher Anzahl? Findest du eine Begründung, warum man den letzten Abschnitt nicht Schwanz nennt? ( Vergleiche mit dem Schwanz einer Katze oder einer Eidechse. ) Stellst du noch weitere Besonderheiten fest?

2) Ein Tier bewegt sich mit dem Kopf voran. Deswegen befinden sich dort ganz bestimmte Organe.
Mit der Lupe beschauen wir genauer die Organe am Kopf der Tiere. Männchen kann man leichter untersuchen, sie winden sich nicht so kräftig aus der Hand heraus, mit der wir sie halten müssen, besonders dann nicht, wenn sie sich an einen Blatt festkrallen können.
Welche Organe finden wir? In welcher Zahl kommen sie vor? Welche Besonderheiten des Baues fallen dir auf?

3) Gerade die schwergewichtigen Weibchen müssen sich in der schwindelerregenden Höhe der Baumkronen gut festhalten können.
Wir untersuchen dazu genauer die Beine mit der Lupe. Was fällt Dir daran auf?
Die Füße ( bes. das Fußende ) beschauen wirebenfalls mit der Lupe. Wie sind sie gebaut?

4) Fliegen ist die perfektestes Art zum "Verreisen". Gleichzeitig müssen die Tiere aber auch mit ihren Flügeln bei der Futtersuche im Geäst herumkrabbeln.
Wie haben die Tiere das Problem gelöst? Wir untersuchen die Flügel von Tieren beiderlei Geschlechtes.
Das Folgende zeigt dir der Lehrer ganz vorsichtig, damit die Tiere nicht verletzt werden:

Bei einem Weibchen können wir die Deckflügel vorsichtig ein ganz wenig anheben, so dass wir darunter schauen können.
Bei einem Männchen können wir einen großen Flügel ganz vorsichtig abspreizen und entfalten. Solch einen gespreizten Flügel können wir gut mit der Lupe beschauen.

5) Die Organe im Hinterleib benötigen viel Sauerstoff für ihre Arbeit.
Mit dem Binokular schauen wir uns den Hinterleib eines Männchens von schräg unten an, so dass wir auf die Seitenkante in die Nähe einer "Einschnürung" sehen können. Was findet man? Was geschieht da?

6) Im Dienste der Fortpflanzung haben sich die beiden Geschlechter hoch spezialisiert und sehen sehr verschieden aus.
Vergleiche einmal die Geschlechter. ( Verwende dabei auch die Erkenntnisse der Untersuchung 2) und 4). Vielleicht fertigst du eine Tabelle zur besseren Übersicht an. )

7) Insekten müssen alles mögliche tun, um nicht zur Beute von Vögeln oder Reptilien zu werden. Gerade die Gespenstschrecken haben dazu eine reich ausgestatte Trickkiste entwickelt. Erkennst du einige Tricks? Störe einmal ein Weibchen, indem du es anpustest oder mehrfach antippst. ( Die Tiere sind so gefärbt wie in einer Trockenzeit in Australien. )


Alle Beobachtungen schreiben wir möglichst genau auf. Es wäre toll, wenn ihr das mit einem Computer machen könntet.

 
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